Ende September wiesen das Internationale Roten Kreuz und die kolumbianische Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisation CODHES in einer öffentlichen Stellungnahme auf die auf die prekäre Lage kolumbianischer Binnenflüchtlinge hin. Die Kombination von Vertreibung, sexueller Gewalt, Drogenmissbrauch, Prostitution, fehlender Aufklärung und nicht-existenter Gesundheitsversorgung in den Armenvierteln bilden eine explosive Mischung und so überrascht es nicht, dass AIDS und andere lebensbedrohliche Geschlechtskrankheiten dort grassieren. Doch auch Soldaten, Guerilleros und Paramilitärs sind betroffen – und tragen HIV auf Raubzügen und „Befriedungsoperationen“ in die entlegensten Winkel Kolumbiens. Bei inzwischen bis zu 400.000 HIV-Infizierten steht zu befürchten, dass die AIDS-Toten in absehbarer Zeit die Zahl der 30.000 Kolumbianer, die jährlich eines gewaltsamen Todes sterben überflügeln wird.
Ein tiefgreifender Wandel ist nötig, um Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS in Kolumbien in den Griff zu bekommen. Im Angesicht der Katastrophe kommt es in dem südamerikanischen Land zu bislang nie dagewesenen Alianzen. Zum Beispiel in dem Projekt Planetapaz. Hier suchen schwule AIDS-Aktivisten gemeinsam mit Gewerkschaftern, Bauernverbänden oder Frauenorganisationen nach Lösungen.
AIDS in Kolumbien – Die Epidemie im Windschatten des Krieges von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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