Von Fernando López D’Alesandro. (Montevideo, 19. April 2017, la diaria).- Nach dem Scheitern des angekündigten Staatstreiches in Venezuela, ist es an der Zeit, die Gründe für die von Widersprüchen gekennzeichneten Ereignisse zu klären. Während die orthodoxe Linke Lateinamerikas von ihrem eigenen Kurs abkommt, indem sie mit rechtsverdrehenden Argumenten den Putschversuch rechtfertigt, ereifert sich die Rechte als Verteidigerin des demoliberalen Systems und vergisst dabei, wie sie vor nicht allzu langer Zeit die Staatsstreiche in Honduras, Paraguay und Brasilien mit Beifall begrüsste. Aufallend ist, dass weder die linken Hardliner noch ihre Gegner*innen die strategischen und wirtschaftlichen Gründe für den misslungenen Staatsstreich nennen, der aufgrund der internen Spaltung der venezolanischen Regierung und des internationalen Drucks scheiterte. […]