Seit dem 15. September befinden sich mehr als 12.000 Zuckerrohrarbeiter in einem unbefristeten Streik für bessere Arbeitsbedingungen. Trotz eines 15 Stunden-Tages auf den Plantagen verdienen diese nicht einmal den kolumbianischen Mindestlohn – während der Zucker den Unternehmern seit dem Bioethanol-Boom riesige Profite beschert.
Brennpunkt der Proteste ist die westkolumbianische Provinz Valle del Cauca, in deren Hauptstadt Cali Anfang Oktober die deutsche Menschenrechtlerin Friederike Müller verhaftet und anschließend ausgewiesen worden ist. Sie war als Mitglied der Berliner Kolumbienkampagne vor Ort, die ihrerseits Mitglied im europäisch-kolumbianischen Netzwerk Red de Hermandad y Solidaridad con Colombia ist.
Kurz nach ihrer Ausweisung kursierte eine Email, in der kolumbianische Paramilitärs unter anderem die Mitglieder der Kolumbienkampagne mit dem Tode bedrohten. Eine Woche später wurden zwei Franzosen ebenfalls im Zusammenhang mit dem Streik des Landes verwiesen. Am 18. Oktober schließlich schockierte der kolumbianische Staatschef die internationale Öffentlichkeit mit einer Ansprache, in der er den Ausgewiesenen Verbindungen zur Guerilla vorwarf und sie bezichtigte, nach Kolumbien gekommen zu sein, um zur Gewalt aufzurufen.
Friederike Müller ist 28 Jahre alt und hat vor kurzem ihr Studium in Publizistik und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen. Wir haben Friederike telefonisch in Peru erreicht. Außerdem sprachen wir mit Juliane Meier, Pressesprecherin der Berliner Kolumbienkampagne, mit Kris Lengert, Mitarbeiter der Kolumbienkampagne in Bogotá und mit Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete und entwicklungspolitische Sprecherin der Linkspartei.
Einen Hintergrundbeitrag zum Zuckerrohr Konflikt in der Region Valle de Cauca könnt Ihr auf der Seite von Onda hören, die Adresse: www.npla.de/onda
Interviews mit:
* Die Menschenrechtlerin Friederike Müller
* Juliane Meier, Pressesprecherin der Berliner Kolumbienkampagne
* Kris Lengert, Mitarbeiter der Kolumbienkampagne in Bogotá
* Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete und entwicklungspolitische Sprecherin der Linkspartei
Drohungen gegen Menschenrechtsbeobachter*innen in Kolumbien: Interview mit Friederike Müller und Kolumbienkampagne von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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