Erinnerungskultur

(span. Cultura de la memoria) bezeichnet den Ausdruck, den die Vergangenheit im kollektiven Gedächtnis findet. Sie speist sich aus überlieferten Zeugnissen der Geschichte, aus Medien, Dokumenten, Objekten, Veröffentlichungen oder Erzählungen, die die „Andersartigkeit“ der Geschichte verständlich machen. Sie beschreibt die bewusste Erinnerung, das Sichtbarmachen, den Gebrauch von Geschichte im aktuellen gesellschaftlichen Kontext. Dabei geht es um die Fragen: Wie gehen Einzelne, die Gesellschaft oder der Staat mit historischen Ereignissen und Personen um? Wie prägt die Geschichte deren Selbstverständnis, Verantwortungsbewusstsein und damit auch deren Handeln? In Lateinamerika sind Debatten um kollektive Erinnerung und Aufarbeitung eng mit Fragen der Gerechtigkeit und Gerichtsbarkeit verknüpft („memoria y justicia“).

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