Bei Angriffen auf Aldama: seit September neun Menschen verletzt

(Mexiko-Stadt, 29.Dezember 2020, npla).- Wie das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas in Chiapas informierte, wurde Anfang Dezember einer der Sprecher der Vertriebenen von Aldama, Andrés Jiménez Pérez, durch mehrere Schüsse verletzt. Damit steigt die Zahl der Verletzten durch die bewaffneten Angriffe auf die zu Aldama gehörenden Gemeinden auf 22.

Mehr als 400 Angriffe seit September

Allein seit September dieses Jahres sind bei 416 Angriffen durch aus dem Nachbarlandkreis Chenalhó stammende Paramilitärs neun Menschen verletzt worden, unter ihnen eine Nonne. Schwester María Isabel Hernández Rea erlitt eine Schussverletzung am Bein, als sie mit einem humanitären Hilfskonvoi zu den Vertriebenen unterwegs war.

Seit Anfang 2018 kommen bei dem Landkonflikt in der zum südmexikanischen Bundesstaat Chiapas gehörenden Gemeinde zunehmend großkalibrige Schusswaffen zum Einsatz. Mehrere tausend Menschen haben seitdem ihre Dörfer verlassen und sind in die Berge geflüchtet.

Las Abejas de Acteal verurteilen Angriffe auf Aldama

Die indigene Organisation Abejas de Acteal vergleicht die derzeitige Situation in Aldama mit der vor dem Massaker von Acteal kurz vor Weihnachten 1997. Damals ermordeten Paramilitärs 45 Menschen in der ebenfalls im Hochland von Chiapas gelegenen Gemeinde. Die Bewohner*innen von Acteal galten als Sympathisant*innen der Zapatistas.

Die aus Chenalhó stammenden Paramilitärs wurden vor über 20 Jahren durch die Regierung für den Kampf gegen die Zapatistische Befreiungsarmee ausgebildet. Ihre Entwaffnung wurde allerdings nie, wie versprochen, durchgeführt.

Zu diesem Text gibt es auch eine Bericht im neuen onda-Info 502.

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