Neue Bedrohungen gegen Gemeinschaft der Kakataibo

(Lima, 22.03.2023, Servindi) Der Verband Indigener Kakataibo-Gemeinden (Federación Nativa de Comunidades Kakataibo, FENACOKA) beklagt ein erneutes Eindringen in das Indigenenreservat Kakataibo Nord und Süd. Begünstigt werde dies durch regionale und kommunale Behörden. Nach Angaben der Organisation erleichtern diese nämlich die Landnahme durch Außenstehende in dem Reservat, indem sie Genehmigungen für den Bau von Gehöften und die Gründung von Unternehmen und sogar Konzessionen für Forstwirtschaft erteilen.
Die Beschwerde des FENACOKA erfolgte zu einem Zeitpunkt, zum dem dessen Präsident Herlin Odicio neue Todesdrohungen erhielt. „Du bist fällig, früher oder später. Wir haben dich nicht vergessen“, wurde Odicio per Textnachricht gewarnt. Der Aktivist erklärt, er erhalte keinerlei Schutz vom Staat. In der Vergangenheit musste er schon einmal das Gebiet verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.
FENACOKA hat mehrere Briefe an die örtliche Regierung geschickt mit der Bitte um Hilfe für die isoliert lebende Gemeinschaft der Kakataibo. Eine Antwort gab es bisher nicht. „Leben und Kultur unserer indigenen Gemeinschaft sind in Gefahr und wir brauchen eine sofortige Antwort seitens der Regierung. Wir dürfen nicht erlauben, dass sie unsere Hilfegesuche weiter ignorieren“, erklärte Odicio.
Die Organisation fordert darüber hinaus die Ergreifung sofortiger Maßnahmen, damit die angrenzenden Koka-Anbaugebiete nicht noch weiter ausgedehnt werden und in das Reservat vordringen. Dadurch würden nicht nur die indigenen Bewohner*innen gefährdet, sondern auch an das Reservat angrenzende Gemeinden. Der nördliche Teil des Reservats befindet sich in den Provinzen Ucayali und Padre Abad, Im Süden erstreckt es sich über die Provinzen Padre Abad, Leoncio Prado und Puerto Inca.

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