Nationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

(Lima, 15. Oktober 2023, Servindi) – Fast 200.000 Peruaner*innen haben eine Behinderung in ihrem nationalen Personalausweis (DNI) eingetragen. Dies teilte das staatliche Personenstandsregister (Reniec) anlässlich des Nationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 16. Oktober mit.

Lima, Piura, Cajamarca und La Libertad gehören zu den Regionen mit den meisten Registrierungen von Menschen mit Behinderungen. Im Jahr 2023 wurden bisher 194.070 Bürger*innen mit Behinderungen registriert. Davon sind 110.750 Männer, 83.320 Frauen und 27.066 Minderjährige.

Diese Zahl spiegelt die Bemühungen von Reniec wider, seine Dienstleistungen dieser Bevölkerungsgruppe durch verschiedene Maßnahmen zugänglich zu machen. Dazu gehören mobile Angebote, bei denen die Dienstleistungen für die am stärksten Betroffenen kostenlos angeboten werden.

Seit 2012 steigt die Zahl der Personen mit Behinderung, deren Ausweis auch eine entsprechende Eintragung vorweist. Im Jahr 2020 waren es 156.215, im Jahr 2021 168.008 und im Jahr 2022 182.565 Personen. Im Jahr 2023 sind die Regionen mit der höchsten Anzahl an registrierten Bürger*innen mit einer Behinderung Lima (62.135), Piura (15.133), Cajamarca (12.044), La Libertad (9.654), Lambayeque (8.452) und Callao (8.103). Laut Volkszählungsdaten des Nationalen Statistikinstituts (INEI) wurden im Jahr 2017 3.209.261 Personen mit irgendeiner Art von dauerhaften Schwierigkeiten oder Einschränkungen registriert.

Bis heute hat Reniec mehr als 700.000 Menschen in prekären Verhältnissen unterstützt.

Das „Ley General de la Persona con Discapacidad“ 

Als behindert gilt, wer aufgrund einer Beeinträchtigung gar nicht oder nur eingeschränkt in der Lage ist, eine Tätigkeit auf die Weise und in dem Umfang auszuführen, die für einen Menschen als normal gelten. Aus diesem Grund ist es angebracht, von Menschen mit Behinderung und niemals von Behinderten zu sprechen.

Im Jahr 2012 wurde das Gesetz Nr. 29973 – Allgemeines Gesetz über Menschen mit Behinderung – erlassen, das den Rahmen für den rechtlichen Schutz in vier Hauptbereichen schaffen soll: Gesundheit, Bildung, Arbeit und Barrierefreiheit. Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderung eine optimale soziale, wirtschaftliche, kulturelle und technologische Entwicklung erreichen.

Damit soll das Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit Behinderung geschärft werden, wie sie im Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung und in den örtlichen Vorschriften niedergelegt sind.

Das Thema Behinderung wurde lange Zeit mit sehr eingeschränktem Blickwinkel behandelt. Heute ist es zu einem Menschenrechtsthema geworden, das den Staat und die Gesellschaft dazu verpflichtet, eine echte Inklusion zu gewährleisten, die einen gleichberechtigten Zugang zu einem freien, unabhängigen und würdigen Leben ermöglicht.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat am 14. Oktober 1992 in ihrer Resolution 47/3 den 3. Dezember zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung erklärt.

Menschen mit Behinderung in Bildung und Sport

Im Bereich Bildung und Sport fördert das Allgemeine Gesetz über Menschen mit Behinderung die Gründung von Sportverbänden in den für die verschiedenen Behinderungen relevanten Disziplinen. Es sieht auch vor, dass das peruanische Sportinstitut (IPD) die Infrastruktur, Ausrüstung und Ressourcen sicherstellt, die für die Entwicklung von Sportaktivitäten für Menschen mit Behinderung erforderlich sind.

„Athleten mit Behinderung, die olympische Erfolge und Weltsiege erringen, werden mit den peruanischen Sportabzeichen und anderen vom IPD und dem peruanischen Olympischen Komitee verliehenen Auszeichnungen, Anreizen und Ehrungen gleichberechtigt mit anderen Athleten anerkannt“, heißt es darin.

Bürger*innen mit Behinderung müssen ihre DNI aktualisieren lassen, damit sie in den verschiedenen vom Staat angebotenen Sozialprogrammen berücksichtigt werden können.

CC BY-SA 4.0 Nationaler Tag der Menschen mit Behinderungen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert