(Fortaleza, 04. November 2009, adital).- Wie Indígenas der Guaraní-Kaiowá mitteilten, werden die beiden Lehrer Olindo Verá und Genivaldo Verá seit dem 30. Oktober vermisst, nachdem sie von einer bewaffneten Bande in der Nähe der Stadt Paranhos im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul attackiert worden waren. Am 4. November hieß es, dass die beiden Lehrer tot aufgefunden worden seien. Diese Meldung wurde jedoch später vom Missionarischen Rat der Indigenen CIMI (Conselho Indigenista Missionário) dementiert.
Am 29. Oktober waren die Lehrer mit 23 weiteren Guaraní aus der Siedlung Pirajuí zu ihrem „tekohá“ (traditionelles Siedlungsgebiet) Po’i Kuê zurückgekehrt. Doch einen Tag später attackierten mehrere bewaffnete Personen die Gruppe und vertrieb sie von den Ländereien. Dabei wurden mehrere Guaraní verletzt. Die Bundespolizei ermittelt.
Territorium der Guaraní ist heute Hazienda
Auf dem indigenen Gebiet Po’i Kuê befindet sich heute die Hacienda Triunfo. Der Landstrich liegt in der Gemeinde Paranhos an der Grenze zu Paraguay und wird von den Indígenas zurückgefordert. Im Juli 2008 wurde das Gebiet von einem Fachausschuss zur Identifizierung von indigenem Land der Staatlichen Behörde für Indígena-Angelegenheiten FUNAI (Fundação Nacional do Índio) untersucht.
Die Guaraní-Kaiowá befinden sich in der prekärsten Situation aller indigenen Völker in Brasilien, mit einer hohen Rate an Selbstmorden und unterernährten Kindern. Einer der Hauptgründe hierfür ist laut CIMI die Verbannung der Bevölkerung in kleine Landparzellen. In Pirajuí beispielsweise, wo die beiden Lehrer lebten, teilen sich ca. 3.000 Personen 2.118 Hektar Land.
Zwei Guaraní in Mato Grosso do Sul nach Angriff vermisst von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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