Hidro, das heißt bekanntlich Wasser. Aysén ist eine Region im Süden Chiles. Beides zusammen, also HidroAysén bedeutet sozialen Zündstoff. Denn hinter dem Namen HidroAysén verbringt sich eines der ambitioniertesten und umstrittensten Wasserkraftprojekte Lateinamerikas.
Was die einen als Traum aus Beton, Stahl und blauen Fluten feiern, nehmen viele Chilenen und Chileninnen inzwischen als autoritären Größenwahn wahr. Statt nachhaltiger Entwicklung befürchten viele nachhaltige Umweltschäden und Zwangsumsiedlungen. Statt begeisterten ,,Wasser Marsch“-Rufen schwappt dem Projekt inzwischen eine gewaltige Protestwelle entgegen. Und nicht nur gegen HidroAysén regt sich Unmut. Chile erwacht aus dem neoliberalen Schlummer, freut sich die Linke im Land, die Rufe nach einer Verfassungsänderung und kostenloser Bildung für Alle reißen nicht ab. Nichts im Leben sei umsonst, blafft die Regierung zurück, weigert sich zu verhandeln und beantwortet Demonstrationen lieber mit Tränengas und Wasserwerfern. Grund genug also für uns im Nachrichtenblock ein paar aktuelle Konflikte in Chile aufzugreifen. Es geht zunächst um die anhaltenden Bildungsproteste und einen geplanten Generalstreik. Zweitens berichten wir über den Polizeieinsatz in der Mapuche Siedlung Wente Winkul Mapu vom 17. August. Und schließlich geht es um den geplanten Kohletagebau auf Chiles viertgrößter Insel Isla Riesco. Danach folgt eine kleine Einführung in Sachen HidroAysén. Was genau soll da im Süden Chiles gebaut werden und was sind die Folgen. Anschließend werden wir mit unseren drei Studiogästen aus Chile das Thema ausführlich aus Sicht sozialer Bewegungen, indigener Aktivistinnen und Umweltgruppen aufrollen. Musik kommt diesmal von Chico Trujillo, Mamma Soul und Banda Conmoción. Und nun Ohren auf und ab…
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