(Lima, 03. April 2009, noticias aliadas-poonal).- Das Urwaldgebiet Amazonien, das äußerst bedeutend ist für das Gleichgewicht des globalen Klimas, ist durch den fortschreitenden Kohlendioxidausstoß, Bergbau, Landwirtschaft und Viehzucht sowie durch die unaufhörliche Abholzung und den Bau von Straßen und Staudämmen akut gefährdet.
Laut der Umweltschutz-NGO RAISG (Red Amazónica de Información Socioambiental Georreferenciada) mit Sitz in Brasilien, „steht das Ökosystem im Amazonas durch verschiedene schädliche Faktoren der unkontrollierten Nutzung und der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen unter Druck. Dazu gehören vor allem die Ausweitung der Landwirtschaft, die fortschreitenden Abholzungen und Brandrodungen sowie der Ausbau von Infrastrukturprojekten wie Straßen und Staudämmen. Auch bedrohen der Bergbau und die Gas- und Erdölgewinnung den Regenwald.“
In Ecuador sind RAISG zufolge fast 80 Prozent der Wälder Amazoniens geschützt, in Peru sind es nur 35 Prozent. Die Situation könnte sich noch verschlimmern, wenn die peruanische Regierung an ihrem Plan festhält, zwölf Amazonasgebiete für die Gas- und Ölgewinnung freizugeben. Viele von ihnen sind indigene Schutz- oder Naturschutzgebiete. Auf diese neuen Vorhaben machte Ende März die NGO Survival International aufmerksam, die sich dem Schutz indigener Völker verschrieben hat. Die NGO forderte die peruanische Regierung auf, keine Gebiete zur wirtschaftlichen Nutzung freizugeben, in denen indigene Gruppen wohnen.
Brasilien hält wie Peru auch nicht viel vom Schutz des Regenwaldes. Der größte Teil des Amazonasbeckens (rund zwei Drittel der Fläche) gehört zu Brasilien, doch nur 40 Prozent dieses Gebiets sind geschützt. Laut RAISG sind in Brasilien Landwirtschaft und Viehzucht zu 75 Prozent für die Abholzungen des Regenwaldes verantwortlich. Dazu komme der zur Deckung des steigenden Energiebedarfs veranlasste Ausbau von Staudämmen und Wasserkraftwerken, die immer auch einen Ausbau der Straßeninfrastruktur nach sich zögen.
Am Amazonasgebiet mit einer Fläche von 7,8 Mio km² haben die neun Länder Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guayana, Peru, Surinam und Venezuela teil. Insgesamt leben in Amazonien mehr als 370 indigene Völker.
Offiziell geschützte Amazonasfläche in Prozent: Ecuador: 79,7 Französisch-Guayana: 72,3 Venezuela: 71,5 Kolumbien: 56,0 Bolivien: 41,1 Brasilien: 39,6 Peru: 34,9 Franz. Guyana: nicht bekannt Surinam: nicht bekannt
(Quelle: RAISG)
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