Hallo und Willkommen zum onda-info 362! Wir schwimmen immer noch unbeirrt durchs Sommerloch und beglücken euch dennoch mit einem brandheißen onda-info. In dieser Ausgabe schauen wir – natürlich – über den Atlantik; und zwar nach Guatemala, denn dort finden am 6. September Wahlen statt.
Zur Vorbereitung holen wir geschichtlich weit aus: 1954 putschten die guatemaltekische Armee und die CIA gegen die demokratische Regierung von Jacobo Árbenz und stellten wegen einer angeblichen kommunistischen Bedrohung die Diktatur wieder her. Es war der Anfang eines der blutrünstigsten Kapitel der jüngeren lateinamerikanischen Geschichte und die Ursache des wohl schlimmsten Völkermordes der westlichen Hemisphäre seit dem zweiten Weltkrieg. Doch auch fast zwanzig Jahre nach den Friedensabkommen zwischen Staat und Guerilla ist die Gesellschaft von Gewalt, Rassismus und durch mafiöse Strukturen gekennzeichnet. Immerhin hat die gesellschaftliche und gerichtliche Aufarbeitung der Diktaturverbrechen in Guatemala Fortschritte gemacht. Und die Zivilgesellschaft macht gerade in diesen Monaten Druck, dass auch die Verbrechen und Skandale von heute nicht mehr allesamt straffrei bleiben.Viel Spaß beim Hören!
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