von Ricardo Marapi Salas
(Buenos Aires, 10. April 2013, púlsar).- Über tausend Indigene aus Kolumbien demonstrierten am 9. April in der Großstadt Medellín. Die Demonstration war Teil des „Großen Indigenen Zusammenschlusses für Frieden und Wiedergutmachung“ (Gran Minga Nacional por la Paz y la Reconciliación), den verschiedene soziale Organisationen ins Leben gerufen haben.
Die Indigenen forderten von den Behörden, ernst genommen zu werden und ihnen die Teilnahme an den Friedensgesprächen zu ermöglichen, die gegenwärtig in Havanna stattfinden. Seit einigen Monaten finden bereits Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation FARC statt mit dem Ziel, den seit über 50 Jahren andauernden bewaffneten Konflikt im Land zu beenden.
Aída Quilcue, Anführerin der Nasa und gleichzeitig Sprecherin des Regionalen Indigenen Rats im Cauca, begrüßte die aktuellen Friedensgespräche. „Wir Kolumbianerinnen und Kolumbianer wollen den Frieden, aber wir sind hier hergekommen, damit die Forderungen der indigenen Bewegung nicht hinter unserem Rücken ausgehandelt werden“, erklärte die Aktivistin.
Indigene leiden unter dem Konflikt, der nicht ihrer ist
Die Indigenen befürchten, dass ihnen das Land weggenommen wird, das sie seit vielen Jahren besitzen. Nach Angaben ihrer Sprecher*innen seien die indigenen Völker gekommen, weil sie „historisch unter der Härte eines Konfliktes leiden, der ihnen fremd ist, aber den sie als ihren Konflikt annehmen mussten.“ Der interne Konflikt habe allein in den letzten zehn Jahren tausende tote und vertriebene Indigene gefordert.
„Alle indigenen Gebiete werden von Megaprojekten wie Bergbau und Kraftwerke sowie von Monokulturen bedroht“, warnten die Indigenen. „Das reproduziert die Logik des Konfliktes und die zwangsweise Vertreibung unserer Völker.“
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