(Oaxaca-Stadt, 31. Dezember 2019, npla).- Bei Mitte Dezember 2019 auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán durchgeführten Konsultationen stimmte der Großteil der Teilnehmenden dem von Präsident López Obrador initiierten Infrastruktur-Projekt Tren Maya zu. Die indigene Bevölkerung wurden in insgesamt 30 Versammlungen konsultiert. An diesen nahmen Repräsentant*innen von dreiviertel der betroffenen Gemeinden teil. Laut Regierungsangaben gab es kaum Widerspruch zum Projekt. Die Gemeinden haben dem Tren Maya im „Konsens“ zugestimmt, hieß es weiter.
Zeitgleich wurden in Teilen der vom Großprojekt betroffenen Bundesstaaten Bürgerbefragungen durch Anhänger*innen der Regierungspartei Morena durchgeführt. Die Zustimmung zum Projekt lag bei diesen Befragungen bei über 90 Prozent. Allerdings war die Beteiligung sehr gering – nur gut 100.000 Personen nahmen teil. Allein in Yucatán leben 4,5 Millionen Menschen. Die Befragungen wurden allerdings auch in den Bundesstaaten Chiapas und Tabasco durchgeführt.
Konsultationen als Simulation bezeichnet
Kritiker*innen des Projektes bezeichnen die Befragungen als Simulation. Aufgrund ihres improvisierten Charakters haben sie nicht den Anforderungen der ILO-Konvention 169 über die Konsultation indigener Gemeinden bei Großprojekten entsprochen, bemängeln sie. Darüber hinaus gebe es noch keine Studien über die ökologischen Auswirkungen des Projektes.
Die 1.500 Kilometer lange Zugstrecke soll die Badeorte an der Karibikküste Mexikos mit den Maya-Ruinen in Yucatán verbinden und bis nach Palenque im Bundesstaat Chiapas führen. Dabei soll sie zum Teil auch durch Naturschutzgebiete führen.
Befragung befürwortet Tren Maya von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar