(Buenos Aires, 10. Mai 2011, púlsar).- Aus Protest gegen die Gewalt im gegenwärtigen Drogenkrieg und für eine Gesellschaft in Frieden versammelten sich ca. 150.000 Menschen am 9. Mai in Mexiko-Stadt zu einer Großdemonstration. Aufgerufen hatte der Dichter Javier Sicilia, der in seiner Ansprache den mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón aufforderte, seinen Minister für öffentliche Sicherheit, Genaro Garcia Luna, unverzüglich zu entlassen.
Mit dieser Geste würde Calderón zeigen, dass er die zivile Gesellschaft ernstnähme, und er würde einen weiteren Anstieg der Gewalt verhindern. Sicilia erklärte des weiteren, dass Mitglieder aller politischen Parteien Kontakte zur organisierten Kriminalität unterhielten.
Sozialer Pakt gefordert
Die mexikanische Bevölkerung würde aber keine weiteren Wahlen von Kandidat*innen mit Kartellbeziehungen dulden. Er unterstrich die Notwendigkeit, alle Bereiche der Gesellschaft in einen sozialen Pakt zum Wiederaufbau des Landes zu vereinen. Sicilia verlor jüngst seinen Sohn, ein weiteres Opfer im Krieg gegen das organisierte Verbrechen.
Auch in anderen Städten im In- und Ausland fanden Solidaritätskundgebungen und Demonstrationen statt. IM chiapanekischen San Cristobal bekundeten tausende Mitglieder der EZLN ihre Solidarität. In Monterrey, Guadalajara, London, Amsterdam und Washington kam es ebenfalls zu Demonstrationen oder Kundgebungen.
Seit 2006 und dem von Präsident Calderón erklärten Krieg gegen die Drogenkartelle sind ca. 36.000 Menschen in Mexiko umgekommen.
Hunderttausende demonstrierten für Frieden, Gerechtigkeit und Würde von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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