Demonstration neun Jahre nach dem Verschwinden der 43 Studenten

(Mexiko-Stadt, 26. September 2023, la jornada/poonal).- Am 26. September 2023 jährte sich das gewaltsame Verschwinden der 43 Lehramtsstudenten von Ayotzinapa zum neunten Mal. Diesen Tag nahmen die Väter und Mütter der Studenten zum Anlass, um auf die Straße zu gehen und die vollständige Aufklärung des Falles sowie das Zurückbringen ihrer Söhne zu fordern. Die Kundgebung begann in Mexiko-Stadt am Denkmal „Engel der Unabhängigkeit“ und zog weiter Richtung Zócalo.

Eine der zentralen Forderungen der diesjährigen Demonstration war, dass das Militär alle sich in seinen Händen befindenden Informationen über den Verbleib der jungen Menschen aushändigen solle. Die mexikanische Regierung hingegen versicherte, bereits alle Akten erhalten zu haben und diese bald zu veröffentlichen.

Unter den tausenden Demonstrant*innen waren Lehramtstudenten aus mehreren mexikanischen Bundesstaaten, ebenso wie Mitglieder verschiedener Organisationen wie Amnesty International Mexiko, sowie soziale und studentische Gruppen, unter ihnen von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko UNAM.

Zum Schutz der Gebäude und der Plätze mit Geschäften und Hotels ließ die Stadtverwaltung Metallzäune aufstellen, etwa vor dem Sitz der Regierung (dem Nationalpalast) und dem Palast der Schönen Künste, ebenso wie in den an das Zentrum angrenzende Straßen, wie der Avenida Francisco I. Madero, der Avenida 5 de Mayo oder der Avenida Juárez. Die Metallzäune kamen auch bei historischen Monumenten wie dem Engel der Unabhängigkeit zum Einsatz. Dennoch schlugen etwa 40 schwarz gekleidete Anarchist*innen die Scheiben von mehreren Geschäften und Bankfilialen ein.

Mahnwache vor Militärkaserne

Am 21. September 2023 hatten Familienangehörige der verschwundenen Studenten begonnen, vor der Militärkaserne 1-A in der Avenida Conscripto eine Mahnwache abzuhalten. Die Avenida Conscripto befindet sich in der Gemeinde Naucalpan und grenzt an Mexiko-Stadt. Am 28. September lösten die Angehörigen ihre Mahnwache wieder auf, nachdem Präsident López Obrador angeordnet hatte, dass die Armee sämtliche angeforderten Informationen zu übergeben habe.

In den voran gegangenen Tagen demonstrierten die Familien im Rahmen ihrer Aktionstage in Mexiko-Stadt vor dem Bundesrat der Judikative und dem inzwischen aufgelösten Geheimdienst CISEN (Centro de Investigación y Seguridad Nacional). Außerdem hielten sie politische und kulturelle Veranstaltungen bei dem Mausoleum für Benito Juárez im Stadtpark Alameda Central ab.

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