Karawane von Müttern verschwundener MigrantInnen

(Buenos Aires, 14. November 2011, púlsar/poonal).- Eine Gruppe von 33 Müttern aus den zentralamerikanischen Staaten Honduras, Nicaragua und El Salvador hat eine zweiwöchige Karawane durchgeführt, um nach ihren in Mexiko verschwundenen Söhnen und Töchtern zu suchen. Die Karawane begann am 30. Oktober und endete am 16. November. Die Frauen folgten der Route, die von zentralamerikanischen MigrantInnen genutzt wird, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen.

Nachdem sie der sogenannten Golfroute gefolgt waren, erreichten die Frauen am 12. November den mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Dort besuchten sie ein Gefängnis, um nach Informationen über ihre Angehörigen zu forschen. Begleitet wurden sie dabei von Aktivist*innen der Mittelamerikanischen Migrantenbewegung (Movimiento Migrante Mesoamericano).

Mehr als 10.000 Entführungen in sechs Monaten

Eine ihrer Forderungen richtete sich an die Behörden des Bundesstaates Tamaulipas: Sie sollen ihre Untersuchungen zu dem im August 2010 in der Gemeinde San Fernando verübten Massaker an 72 Migrant*innen intensivieren. Außerdem forderten sie, dass sich Behörden und Zivilgesellschaft der mit der Migration verbundenen Problematiken bewusst werden.

Die Idee zur Karawane entstand, weil die Politik ihnen keine Antworten geben konnte und die Behörden die Fälle offenkundig nicht weiter verfolgt hat. Allein zwischen April und September 2010 hat die mexikanische Menschenrechtskommission CNDH (Comisión Nacional de Derechos Humanos de México) einer Studie zufolge 11.333 Entführungen von Migrant*innen dokumentiert.

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