(Rio de Janeiro, 31. Oktober 2008, púlsar).- Menschenrechtsorganisationen haben am 31. Oktober in Paraguay Dokumente und weitere Hinterlassenschaften der Stroessner-Diktatur (1954-1989) gefunden. Darunter befinden sich Fotos und Akten von Personen, die die Diktatur verfolgte, sowie Folterinstrumente.
Die Fundstelle wurde nach Hinweisen des Menschenrechtsaktivisten Martín Almada offen gelegt und befindet sich im Keller eines öffentlichen Gebäudes im Zentrum der Hauptstadt Asunción. Das Gebäude war zur Zeit der Stroessner-Diktatur Sitz des Innenministeriums. Um an das sogenannte „Archiv des Terrors II“ heran zu kommen, mussten einige Wände im Keller des Gebäudes eingerissen werden.
Almada, selbst ein Opfer der paraguayanischen Militärdiktatur und Träger des Alternativen Friedensnobelpreises in 2002, hatte die Hinweise auf den Ort von einem Kadett aus dem Militär erhalten. Almada bedauerte, dass der Fund nur aufgrund der Arbeit von Menschenrechtsgruppen möglich wurde und nicht das Ergebnis der Untersuchung staatlicher Stellen sei.
Almada hatte 1992 in einem Folterzentrum Dokumente gefunden, die die Existenz der Operation Condor beweisen. In der Operation hatten Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay zu Zeiten, in denen in den Ländern (Militär-) Diktaturen herrschten, grenzübergreifend zusammen gearbeitet, um Oppositionelle zu verfolgen, zu verschleppen und zu ermorden.
„Auch das ist Teil der Operation Condor“, so Almada über die neu gefundenen Dokumente am 31. Oktober. Almada verlangte, dass Sabino Montanaro, zur Zeit der Militärdiktatur Innenminister, nach Paraguay zurückkehren und sich erklären solle. Montanaro befindet sich zur Zeit in Honduras im Exil.
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