Es ist noch nicht lange her, da wurden Wasserkraftwerke als saubere und billige Stromerzeugungsprojekte gepriesen. Sie verbrauchen keine Naturressourcen, lösen die Energieprobleme der Länder, die kein Erdöl oder keine Kohle haben, verschmutzen weder Luft noch Wasser und Boden. Nach der ersten Euphorie traten jedoch zunehmend die ökologischen Schäden der Staudammprojekte und die durch sie verursachten sozialen Probleme für die Bewohner der Flussgebiete ins Blickfeld. Heute werden große Staudämme fast ausschließlich in Ländern der sogenannten Dritten Welt gebaut; finanziert werden sie meist von internationalen Geldgebern. Während die Regierungen der Länder des Südens die Projekte weiterhin als Prestigeobjekte und willkommene Finanzspritzen betrachten, wächst der Widerstand in der Bevölkerung.
Ein gutes Beispiel für diese Kontroverse zwischen privaten, ökologischen und sozialen Interessen ist der Staudamm in Yacyretá am Fluss Paraná in Paraguay. Das Projekt hat während seines neunjährigen Bestehens immense ökologische Schäden verursacht und 40.000 Menschen zur Umsiedlung gezwungen. Nun soll noch ein weiteres Stauwerk auf argentinischer Seite in Corpus Christi gebaut werden und der Wasserspiegel von Yacyretá um weitere sieben Meter angehoben werden.
Internationaler Tag der Aktion gegen Grossstaudämme von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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