Pakt der Korrupten
Als „pacto de corruptos“ wird in Guatemala eine Allianz von Personen bezeichnet, die die Ausplünderung natürlicher Ressourcen und der Staatsfinanzen organisieren. Dazu gehören Politiker*innen, Beamt*innen, Ex-Militärs, Kriminelle, im reaktionären Unternehmerverband CACIF organisierte Geschäftsleute der vornehmlich weißen Elite und im Land tätige transnationale Unternehmen. Zudem sollen sie ein System von Straflosigkeit geschaffen haben, indem über Korruption vom Kongress dahingehend Gesetze beschlossen, genehme Richter*innen und Staatsanwält*innen bestellt bzw. ihre Entscheidungen gekauft worden sein etc. Journalist*innen und Justizpersonal, die Korruptionsfälle recherchieren und ermitteln, werden eingeschüchtert, bedroht oder entlassen. Der Pakt soll sich ab 2006 gegründet haben, als mit Unterstützung der UNO eine Internationale Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala die Arbeit aufnahm und in der Folge viele Korruptionsfälle vor Gericht brachte. 2019 wurde, wohl auf Betreiben dieses Paktes, das Mandat der CICIG durch den damaligen Präsidenten Jimmy Morales nicht verlängert.
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