Weltbank finanziert umstrittene Staudämme, Bergbauprojekte und Erdölunternehmen

(Lima, 12. Oktober 2015, servindi).- Vom vergangenen 7. – 9. Oktober fand in Lima die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank statt und gleichzeitig eine alternative Veranstaltung der Zivilgesellschaft. Hierzu erstellte die peruanische Nachrichtenagentur Servindi eine Publikation, in der einige der sehr umstrittenen Projekte aus den Bereichen Neo-Extraktivismus (Ausbeutung von Bodenschätzen) und Energiegewinnung dargestellt werden, die von der Weltbank und dem IWF finanziert werden.

Fragwürdige Bergbau-Projekte

Die Projekte, die mit hohen sozialen Risiken und großen Umweltrisiken behaftet sind, wären ohne die Unterstützung von Weltbank und IWF nie umgesetzt worden, da sie niemals die notwendige Finanzierung bekommen hätten. Die Internationale Finanz-Corporation IFC, eine Organisation der Weltbankgruppe, gewährte von 1993 bis 2001 33 Bergbauprojekten 681 Millionen US-Dollar an Finanzierung.

Einige der fragwürdigsten Bergbau-Projekte waren die Minen Omai in Guyana, die Goldmine Yanacocha und die Mine Antamina in Peru, die Mine Bajo La Alumbrera in Argentinien, die Goldmine Marlín in Guatemala und Loma de Níquel in Venezuela.

Umstrittene Staudämme und Wasserkraftwerke

In den vergangenen Jahrzehnten war die Weltbank eine der Hauptförderorganisationen von großen Staudämmen und Wasserkraftwerken. Auch wenn dort billige Energie und Trinkwasser produziert werden, so hinterlassen sie als weitreichendes Erbe eine zerstörte Umwelt.

Beispiele für Staudämme und Wasserkraftwerke, die von der Weltbank finanziert wurden, sind die Anlage Yacyretá an der Grenze zwischen Paraguay und Argentinien, Agua Zarca in Honduras (siehe poonal Nr. 1145), die Sardar-Sarovar-Talsperre in Indien und das Wasserkraftwerk Chixoy in Guatemala.

Laut Convoca.pe, einer peruanischen Organisation kritischer Journalist*innen, haben Weltbank und IWF in den letzten 21 Jahren in Peru Projekte in Höhe von 2,217 Milliarden US-Dollar finanziert, von denen der Finanzsektor mit 38 Prozent und die Sektoren fossile Brennstoffe und Bergbau mit 29 Prozent am meisten profitiert haben.

Mit Hunt Oil und Maple Energy finanziert die Internationale Finanz-Corporation mindestens zwei Unternehmen im Bereich fossiler Brennstoffe, die die Rechte der indigenen Völker im peruanischen Amazonasgebiet verletzen.

Die Publikation kann im PDF-Format (1 MB, 6 Seiten, Spanisch) hier herunter geladen werden: https://ia601508.us.archive.org/4/items/GuiaPractica/Servindi-BancoMundial_v2.pdf

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