Tausende Hektar durch Waldbrände vernichtet

Waldbrände Oaxaca
Rauchfahnen vom Waldbrand nahe Oaxaca-Stadt. Foto: Knut Hildebrandt,
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(Oaxaca-Stadt, 12. März 2024, npla).- Oaxaca steht in Flammen. Nicht die Stadt selbst, aber Teile des sie umgebenden Hochtals. Vor allem in den angrenzenden Bergen kommt es immer wieder zu ausgedehnten Waldbränden. Von der Stadt aus sind dann dicke Rauchfahnen über deren Gipfeln zu sehen oder Brandherde, die sich die Berghänge hinauf ziehen. Auch wenn einige der Brände bereits die Außenbezirke Oaxacas erreicht haben, nimmt der touristische Alltag in der Hauptstadt des gleichnamigen südmexikanischen Bundesstaates weiter seinen gewohnten Lauf.

Kaum Unterstützung im Kampf gegen die Waldbrände

Dramatisch wurde die Situation als in Gemeinden, die zur dreißig Kilometer entfernten Kreisstadt Tlacolula gehören, Waldbrände ausbrachen. Hunderte Hektar Wald fielen diesen seit Ende Februar zum Opfer. Ganze Dorfgemeinschaften, Frauen und Männer, kämpften Tag und Nacht gegen das Flammenmeer. Auf Unterstützung durch die Landes- oder Bundesregierung warteten sie trotz mehrerer Klagen vor Gericht vergeblich.

Nachdem beim Kampf gegen die Flammen fünf Bewohner von San Lucas Quiaviní ums Leben kamen, brach sich der Unmut seine Bahn. Die Bewohner*innen der kleinen Gemeinde machten die Behörden auf Bundes- und Landesebene für deren Tod verantwortlich und kündigten an, die Präsidentschaftswahlen Anfang Juni zu boykottieren. Sie drohten damit, den Kandidat*innen den Zutritt zum Ort zu verweigern und das Aufstellen von Wahlkabinen zu unterbinden – eine nicht unübliche Protestform in Mexiko. Damit wollen sie die Abstimmung in ihrer Gemeinde verhindern.

Erst nach politischem Druck staatlicher Beistand

Erst nach dieser Ankündigung und einer Blockade der Fernverkehrsstraße Panamericana reagierte der Staat auf die Hilferufe und Gerichtsurteile. Eine knappe Woche nach Ausbruch des Feuers wurde ein Helikopter der Marine in die Region verlegt, um die Bevölkerung beim Kampf gegen die Waldbrände zu unterstützen. Dieser musste allerdings bereits nach seinem ersten Flug den Einsatz abbrechen und zum Stützpunkt zurückkehren. Grund: ein technischer Defekt. Erst nach erfolgreicher Reparatur konnte der Hubschrauber am folgenden Tag den Kampf gegen das Feuer wieder aufnehmen.

Waldbrände gehören seit Jahren zu einem regelmäßigen Phänomen im Bundesstaat Oaxaca, traten in der Regel aber erst ab Anfang Mai verstärkt auf. Aufgrund der zur Zeit herrschenden extremen Trockenheit kam es Angaben der Forstbehörde zufolge allerdings schon im Januar und Februar zu zwölf größeren Waldbränden. Diese haben weit mehr als eintausend Hektar Wald vernichtet. Letzteres ist nicht zuletzt auf die große Trockenheit zurück zu führen. Den Feuerwehrleuten fehlt nämlich das Wasser, um die Brände effektiv bekämpfen zu können. Bei der Bekämpfung von Waldbränden nimmt Oaxaca deshalb den letzten Platz in Mexiko ein.

Weitere Informationen zur extremen Trockenheit in Mexiko und Wassermangel in Oaxaca findet Ihr hier und hier.

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