(Berlin, 24. August 2020, npla).- David Rodrigo Castillo, Ex-Militär mit Beziehungen zum honduranischen Energieversorger DESA, gilt als einer der Auftraggeber des Mordes an der Umweltschützerin und Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres. Trotz seiner Verwicklung in den Mord könnte Castillo am Ende Straffreiheit genießen. Denn nach zweieinhalb Jahren endet seine Untersuchungshaft Anfang September dieses Jahres. Dass der Prozess bislang nur schleppend voran kommt, liegt vor allem an der von Castillos Verteidigung angewandten Verzögerungstaktik.
Politische Einflussnahme könnte Straffreiheit garantieren
Die Umweltorganisation Copinh, deren Gründerin Berta Cáceres war, vermutet hinter dieser eine Strategie, die Castillo am Ende Straffreiheit garantieren soll. Die Verteidigung versuche Zeit zu schinden, um den Prozess politisch beeinflussen zu können. Und das offensichtlich mit Erfolg. Knapp zwei Wochen vor dem Ende der Untersuchungshaft wurde die bisherige Richterin in Castillos Prozess durch den Obersten Gerichtshof abgezogen. Der neue Richter untersagte als erstes Cáceres‘ Kindern die Teilnahme am Verhör der Belastungszeugen. Auch kam er dem Wunsch der Verteidigung nach, das Verhör nicht öffentlich übertragen zu lassen.
Haftentlassung aufgrund von Corona möglich
Berta Cáceres wurde am 2. März 2018 in ihrem Haus in La Esperanza ermordet. Als Grund für den Auftragsmord gilt ihr Engagement gegen das von DESA geplante Wasserkraftwerk Agua Zarca. Zwei der sieben Ende letzten Jahres für den Mord an Cáceres Verurteilten könnten allerdings vorzeitig entlassen werden – aufgrund von Hafterleichterungen zur Verringerung des Risikos einer Infektion mit dem Coronavirus.
Fall Berta Cáceres: Straffreiheit für Hintermann? von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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