Dritte „Besetzung von Lima“ am 19. Juli geplant

(Lima, 8. Juli 2023, pressenza/la mula).- In der Sendung „Al Filo“ von La Mula TV erläutert der Politikwissenschaftler Omar Coronel die Ursprünge der „Dritten Besetzung von Lima“ (Tercera Toma de Lima), ein Massenprotest, der auf politische Veränderungen in Peru abzielt. Die Ankündigung hat im aktuellen politischen Kontext Perus Erwartungen und Debatten ausgelöst. Hier erklären wir, worum es geht und warum der 19. Juli als Datum gewählt wurde.

1. Was ist die „Dritte Besetzung von Lima“?

Es ist der dritte Aufruf zu Massenprotesten in der peruanischen Hauptstadt Lima. Die ersten beiden fanden im Januar bzw. März dieses Jahres statt. Die dritte Besetzung von Lima ist für den 19. Juli geplant, ein Datum mit großer historischer und politischer Bedeutung.

2. Warum wurde der 19. Juli gewählt?

Die Entscheidung für dieses Datum hat vor allem zwei Gründe. Erstens sollte der Protest vor der Rede von Dina Boluarte zum Nationalfeiertag am 28. Juli stattfinden, einem wichtigen politischen Moment im Jahr. Zweitens ist der 19. Juli ein Datum von großer Bedeutung für die linken und progressiven Gruppierungen in Peru, da er an den historischen nationalen Streik von 1977 gegen die Militärdiktatur von Morales Bermúdez erinnert. Dieser Streik gilt als Meilenstein in der Geschichte der peruanischen Linken und der Demokratie. Er gab den Anstoß zum Prozess zur verfassungsgebenden Versammlung Ende der 1970er Jahre.

3. Kontext der Proteste

Die bisherigen Proteste in Lima fanden vor dem Hintergrund einer wachsenden sozialen und politischen Unzufriedenheit statt. Die Gemeinden im südperuanischen Departement Puno haben geschworen, ihre Proteste fortzusetzen, bis Dina Boluarte ihr Amt niederlegt. Die Unterdrückung der Proteste in den Regionen hat etwa 50 Menschenleben gefordert. Dass die staatliche Repression ungeahndet blieb, hat die Forderung nach einer neuen Verfassung verstärkt. Außerdem haben die Frauen in Puno eine wichtige Rolle bei den sozialen Protesten gespielt.

4. Die Bedeutung des landesweiten Streiks von 1977

Der nationale Streik von 1977 war ein wichtiges Ereignis in der politischen Geschichte Perus. Der Streik hat zur Wiederherstellung der Demokratie im Land beigetragen und markierte den Anfang vom Ende der fast zwölf Jahre währenden Militärdiktatur. Er wurde von einer großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt, die das Militärregime nicht mehr länger ertragen wollte. Nach dem Streik kündigte die Regierung einen Zeitplan für den Rücktritt von der Macht im Jahr 1980 an.

5. Welche Bedeutung hat die Dritte Besetzung von Lima für das heutige Peru?

Die Dritte Besetzung Limas ist ein Aufruf zum Handeln, der im ganzen Land Beachtung erfährt. Sie ist Ausdruck der wachsenden Unzufriedenheit mit der derzeitigen Regierung und ein Aufruf zu politischen Reformen. Die Wahl des Datums, des 19. Juli, hat eine doppelte Bedeutung. Einerseits ist es eine Strategie, um Druck auf die Regierung vor Boluartes Rede am Nationalfeiertag auszuüben. Zum anderen ist der 19. Juli ein Datum von großer Bedeutung für die Linke und die fortschrittlichen Gruppierungen des Landes, da er an den historischen nationalen Streik von 1977 gegen die Militärdiktatur von Morales Bermúdez erinnert.

Im aktuellen Kontext stellt die Dritte Besetzung Limas eine Antwort auf die Straflosigkeit und die Repression dar, die die Proteste in den Regionen kennzeichneten, bei denen etwa 50 Menschen ums Leben kamen.

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