Amnesty International meldet neue Gewaltakte gegen die mexikanische Presse

(Guatemala-Stadt, 17. November 2011, cerigua).- Am 16. November veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) eine Erklärung, in der sie die neuerlichen Angriffe auf die Zeitung „El siglo de Torreón“ verurteilt hat, die von bewaffneten Männern im mexikanischen Bundesstaat Coahuila verübt wurden. Auch das Verschwinden zweier Mitarbeiter aus dem Vertriebsbereich der Tageszeitung „El Financiero“ in Zacatecas wertete AI als Versagen der Behörden, die mexikanische Presse vor den Einschüchterungsmethoden und der Gewalt seitens bewaffneter Banden zu beschützen.

In einer Mitteilung wies AI darauf hin, dass am Dienstag, 15. November bewaffnete Männer vor dem Bürogebäude der Zeitung „El Siglo Torreón“ Schüsse abgaben, während am vergangenen 6. November eine Redaktion im Bundesstaat Veracruz von mehreren Angreifern geplündert wurde.

Javier Zúñiga, besonderer Berater von AI, sagte, die jüngsten Vorfälle zeigten, dass Mexiko nach wie vor eines der gefährlichsten Länder für Journalist*innen sei. Die mexikanischen Behörden müssten beweisen, dass diese Drohungen und die Gewalt gegen die Kommunikationsmedien nicht länger toleriert würden. Zúñiga forderte, dass vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, die Ermittlungen über die Angriffe zu Ende geführt und die Verantwortlichen vor Gericht gebracht werden müssten.

Am vergangenen 6. November wurde die Zeitung „El Buen Tono“ von Bewaffneten geplündert Sie zerstörten die Ausrüstung und setzten das Bürogebäude in Brand.

Kritik auch von “Artículo 19”

Das Organisation „Artículo 19“ für Mexiko und Zentralamerika verurteilte den bereits zweiten Angriff auf das Verlagshaus von „El Siglo de Torreón“. Ein ähnlicher Anschlag wurde auf die Zeitung am 18. August 2009 verübt, als Unbekannte den Haupteingang des Unternehmens mit großkalibrigen Waffen beschossen.

„Artículo 19“ hat sich ebenfalls der Forderung an die mexikanischen Behörden angeschlossen, die Suche nach den beiden Mitarbeitern von „El Financiero“ zu verstärken, die am 14. November verschwunden sind.

Die Organisation, die Mitglied von „International Freedom of Expression Exchange“ (IFEX) ist, zeigte sich besorgt hinsichtlich dieses erneuten Versuches, Reporter*innen durch Einschüchterung zum Schweigen zu bringen. Die unternommenen Aktionen, um die Ausübung der Meinungsfreiheit zu garantieren, seien unwirksam; Coahuila und der Nachbarstaat Durango seien zu einem ständigen Schauplatz für Entführungen und Morde an Journalist*innen und für Angriffe auf die Kommunikationsmedien geworden.

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