Todesdrohungen gegen Instituts-Mitarbeitende

von gf

(Buenos Aires, 08. August 2009, púlsar).- Am Donnerstag den 6. August gingen beim honduranischen Institut für ländliche Entwicklung IHDER (Instituto Hondureño de Desarrollo Rural) Todesdrohungen gegen die Mitarbeitenden des Instituts ein. Man werde den Vorsitzenden Oscar Puerto Posas und die anderen Mitarbeitenden des Instituts „mit Kugeln durchlöchern“, hieß es in der Drohankündigung.

Am Tag zuvor hatten die Nichtregierungsorganisation ALOP (Asociación Latinoamericana de Organizaciones de Promoción) und der Radioverband AMARC-ALC (Asociación Mundial de Radios Comunitarias América Latina y el Caribe) ihre gemeinsame Beobachtermission beendet. Das IHDER hatte die Beobachtermission der beiden NGOs koordiniert. Teilgenommen hatte auch der Runde Tisch von NGO-Verbänden und Netzwerken aus Lateinamerika und der Karibik (MESA de Articulación de Asociaciones y Redes de ONG de América Latina y el Caribe).

Neben IHDER-Leiter Oscar Puerto Posas als Koordinator hatten die AMARC-ALC-Präsidentin María Pía Matta und der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für freie Meinungsäußerung Frank La Rue mitgewirkt. Das IDHER nutzte insbesondere die Anwesenheit des UN-Sonderberichterstatters, um gegen die von den Militärs angedrohte Schließung von Radio Globo vorzugehen, indem es dafür sorgte, dass Frank La Rue an dem Tag, an dem der Sender geschlossen werden sollte, vor Ort war.

Die Beobachtermission kam zu dem Schluss, dass es in Honduras derzeit eine Nachrichtensperre gebe. Die Putschisten würden den Informationsfluss unterbinden und die Presse daran hindern, von den Demonstrationen zu berichten. Puerto Posas erklärte, eine regelrechte Medienverschwörung habe den Putsch massiv vorangetrieben. Die Medienbosse seien eben Unternehmer, die für die gleichen Interessen einträten wie die Putschisten. Gleichzeitig stellte er fest, dass „die Putschisten erschrocken sind“, denn zum ersten Mal würden sie vom Volk öffentlich abgelehnt werden. Der Putsch würde überall mit Graffitis angeprangert werden, da es keine anderen Möglichkeiten der Meinungsäusserung mehr gebe.

Die Morddrohungen gegen Puerto Posas und seine Mitarbeitenden trafen einen Tag nach der Abreise der Teilnehmenden aus dem Ausland ein. AMARC-ALC, ALOP und MESA drückten ihre Solidarität mit den bedrohten IDHER-Mitarbeitenden aus und erklärten, sie würden die Vorkommnisse vor internationalen Gremien zur Sprache bringen.

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