(Buenos Aires, 04. Oktober 2010, púlsar).- Chilenische Student*innen haben am 1. Oktober in Valparaíso für die Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen demonstriert. In Chile gibt es gegenwärtig keinerlei Gesetze, die eine Abtreibung regeln würden. Die Studentenorganisation „Mir ist das Kondom gerissen“ (Se me rompió el condón) nahm den „Tag für die Straffreiheit von Abtreibung“ zum Anlass, um eine Veranstaltung mit dem Frauenrechte zu organisieren.
Die ehemalige sozialistische Planungsministerin Paula Quintana kritisierte auf der in Valparaíso abgehaltenen Veranstaltung, dass es in Chile keinerlei Sexualerziehung und auch keine Informationen darüber gebe, wie sich eine Schwangerschaft verhüten lasse. Der Zugang zu Verhütungsmitteln sei zudem stark eingeschränkt. Allerdings wurde in Chile 2006 die „Pille danach“ freigegeben. Quintana wies jedoch darauf hin, dass das Verfassungsgericht den staatlichen Gesundheitszentren die Ausgabe dieser Pille untersagt habe. (siehe poonal 853: http://www.npla.de/old/poonal/2352
In Chile würden jedes Jahr etwa 124.000 Abtreibungen vorgenommen, so die ehemalige Ministerin. Diese würden unter so kritischen Bedingungen durchgeführt, dass Abtreibung eine der häufigsten Todesursachen bei chilenischen Frauen sei.
Schätzungen gehen davon aus, dass in Lateinamerika jährlich rund 10.000 Frauen bei Abtreibungen sterben und etwa 4,14 Millionen Abtreibungen vorgenommen werden. Bei 95 Prozent der Abtreibungen seien die medizinisch-hygienischen Grundvoraussetzungen dazu nicht gegeben.
Student*innen fordern Straffreiheit von Abtreibungen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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