„Wir sind nicht bewaffnet, sondern friedlich“

(Lima, 28. Februar 2015, servindi).- Seit November 2014 schon führen die indigenen Gemeinden im Norden der kolumbianischen Provinz Cauca Aktionen durch, um ihr Land zurück zu erlangen, das sich momentan noch im Besitz einer Zuckerfirma befindet. Als eine Konsequenz sehen sie sich einer überzogenen Medienkampagne ausgesetzt, in der ihre Aktionen verfälscht dargestellt werden. Am 28. Februar führten mehrere indigene Organisationen daher eine Pressekonferenz durch, in der sie ihre Ansichten und Standpunkte darlegten.

Die Vereinigung der Indigenen Gemeinderäte des Nordcauca ACIN (Asociación de Cabildos Indígenas del Norte del Cauca), der Regionale Indigene Rat des Cauca CRIC (Consejo Regional Indígena del Cauca) und die Nationale Indigene Organisation Kolumbiens ONIC (Organización Nacional Indígena de Colombia) beklagten, die indigenen Völker und die soziale Bewegung insgesamt sei “Opfer von verschleierten Attacken, die grundlegende Rechte verletzen”. Zu diesen Angriffen gehörten Stigmatisierungen, Verfolgungen, Drohungen und Vorverurteilungen.

“Es ist total paradox, dass diejenigen, die uns als Terroristen bezeichnen, selbst Terror anwenden um legitime, und friedliche Aktionen zu bekämpfen, mit denen wir unser Eigentum zurück bekommen wollen”, heißt es in der Presseerklärung. Erschwerend kommen Drohbriefe hinzu, in denen paramilitärische Gruppen eine “soziale Säuberung” ankündigen und indigene Organisationen und ihre Anführer*innen direkt bedrohen. Drei zuvor von den Paramilitärs bedrohte Indigene sollen bereits ermordet worden sein. Am 26. Februar wurde das Gelände von der Aufstandsbekämpfungseinheit ESMAD (Escuadrón Móvil Antidisturbios), Polizei und Militär geräumt. Über 50 Indigene sollen dabei verletzt worden sein.

Indigene wollen sich nicht einschüchtern lassen

Die 20 indigenen Gemeinderäte im Norden des Cauca haben eine Dauerversammlung beschlossen und den Beginn einer Massenmobilisierung angekündigt, um die aus ihrer Sicht legitime Befreiung ihres Landes fortzuführen, die gewaltsam besetzt worden sei. Die internationalen Organisationen, die sie dort begleiten, sollen sie dabei vor Stigmatisierungen schützen.

Die ONIC forderte die Regierung auf, die Grundrechte der indigenen Bevölkerung des Cauca gemäß nationaler und internationaler Standards zu garantieren. Zudem verlangte sie vom Verteidigungsministerium und den Sicherheitskräften, unverzüglich die kriegerischen Handlungen gegen die indigene Bevölkerung zu stoppen, die als exzessive Gewaltanwendung bezeichnet werden. Zudem erstatteten sie Bericht über die Verstöße gegen die internationalen Menschenrechte.

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