EZLN kündigt zivile und gewaltfreie Initiativen an

(Lima, 31. Dezember 2012, servindi/púlsar).- Am 30.Dezember kündigte die EZLN an, dass sie in Kürze eine Reihe von zivilen und gewaltfreien Initiativen bekannt geben werde. Damit wolle sie gemeinsam mit anderen indigenen Völkern Mexikos und ganz Amerikas Widerstand leisten und „von unten und von links“ kämpfen.

Die Zapatistas erklären in ihrem Kommuniqué zudem, dass sie Brücken zu denjenigen sozialen Bewegungen bauen wollen, „die noch ihre Überzeugungen behalten haben und bereit sind, eine linke Alternative jenseits des bestehenden Systems zu schaffen.“

Inzwischen gebe es Unterstützungsgruppen, die bald zu „Kommunikationsverbindungen“ zu diesen sozialen Bewegungen werden würden, „um von ihnen, ihrer Geschichte, ihren Wegen und Zielen zu lernen.“ Zudem kündigten die Zapatistas an, weiterhin ihre kritische Distanz zur politischen Schicht Mexikos beibehalten zu wollen, die insgesamt gesehen nichts anderes getan habe, als auf Kosten der Hoffnungen und Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung vorwärts zu kommen.

Die Erklärung wurde am 30. Dezember 2012 vom Generalkommando der EZLN unterzeichnet. Es erklärte darin erneut dessen Zugehörigkeit zum Indigenen Nationalkongress, dem mexikanischen „Treffpunkt mit den indigenen Völkern“. Zudem wolle es wieder den Kontakt aufnehmen zu den Menschen in Mexiko und weltweit, die sich von der Sechsten Erklärung aus dem lakandonischen Regenwald angesprochen fühlen.

Regierung von Chiapas verspricht Vereinbarungen mit EZLN

Unterdessen haben sich die Regierungsbehörden von Chiapas bereit erklärt, dem Aufruf des Nationalkongresses zu folgen und Vereinbarungen mit der EZLN zu erzielen. Das teilte die Provinzregierung am 2. Januar in einer Erklärung mit. Sie habe bereits Zeichen des guten Willens gezeigt. Tatsächlich hatte der Gouverneur von Chiapas, Manuel Velasco von der PRI, vor Kurzem die Freilassung von vier Unterstützer*innen der EZLN angekündigt, die zuvor sechs Monate in Haft saßen.

Zuvor hatte die Senatorin Dolores Padierna von der Mitte-Links-Partei PRD die soziale Lage in dem Bundesstaat kritisiert. Nach fast 20 Jahren lebe die indigene Bevölkerung noch immer unter schlechtesten Bedingungen von Armut, Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung. Es bestehe daher eine enorme Schuld gegenüber den mexikanischen Indigenen, so die Senatorin.

Angesichts dessen forderte die Oppositionspolitikerin die Mitglieder des Oberhauses auf, eine eindringliche Mahnung an an die verschiedenen Instanzen der Bundes- und Lokalregierung zu senden; diese sollten einen ernsthaften Dialogversuch starten, um mit der Rebellenorganisation einig zu werden und so ihr Recht auf ein würdiges Leben zu garantieren.

Nach Angaben der mexikanischen Menschenrechtskommission leben Indigene auf einem Fünftel des mexikanischen Gebietes; damit belegt Mexiko den achten Rang unter den Ländern mit dem größten Anteil indigener Bevölkerung.

Die komplette Erklärung der EZLN (auf Spanisch) findet ihr hier.

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