Ecuador war lange Zeit bekannt als die Nachspeisennation. Doch Bananen und Kakao wurden in den 1970er Jahren von einem anderen Exportschlager verdrängt. Erdöl. Diktatoren, Neoliberale, Sozialisten des 21. Jahrhunderts – sie alle feierten und feiern das schmutzige Schmiermittel nationaler Entwicklung. Doch welcher Nation eigentlich? Ecuador hat sich 1996 mit einer Verfassungsreform zum plurinationalen Staat erklärt. Indigenas werden seitdem eine Vielzahl von Kollektivrechten garantiert. Mehr als ein Dutzend ethnische Gruppen genießt einen breiten Anspruch auf Selbstbestimmung. Doch beim Öl hört die politische Mitsprache auf, die Wirtschaft des Landes ist stärker denn je abhängig von sprudelnden Pipelines. Und so sind sind Bodenschätze unter indigenen Territorien für viele Gemeinden zur kollektiven Zerreißprobe geworden: Fördern oder nicht fördern? Eine Gemeinde die diese Frage früh für sich beantwortet hat, ist Sarayaku, gelegen mitten im ecuadorianischen Amazonas. Gefördert wird nicht und das obwohl reichlich Erdöl unterm Waldboden lagert. Sind die Kollektivrechte also doch ganz brauchbar – oder hat das Dorf einfach einen guten Draht zur Pachamama?
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Der Beitrag ist Teil des Themenschwerpunkts ,,Fokus Menschenrechte. Lateinamerikanische Stimmen für eine nachhaltige, inklusive und gerechte Entwicklung“.
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