Chiles gespaltene Gesellschaft. Auch 30 Jahre nach dem Putsch des Generals Pinochet ist der Ex-Diktator bei Freund und Feind präsent

„Ohne das Gestern gibt es kein Morgen.“ So nennt die chilenische Regierung des Sozialdemokraten Ricardo Lagos ihr Programm zur Aussöhnung mit den Verbrechen der Militärdiktatur. 30 Jahre nach dem blutigen Putsch des Generals Augusto Pinochet will die Regierung offenbar einen Schlussstrich unter die dunkle Vergangenheit setzen, die am 11. September 1973 ihren Anfang nahm.

Doch der Geist des 87jährigen ist in der chilenischen Gesellschaft weiterhin präsent. Der Fanatismus seiner Anhänger hält an, und auch die Angehörigen der Opfer gehen immer wieder auf die Straße. Denn weiterhin sind die Amnestie-Gesetze Pinochets in Kraft, mit denen der General die Täter vor Strafverfolgung schützen wollte.

Rund 30 Millionen Dollar will man nun in die Wiedergutmachungszahlungen für Angehörige der rund 3000 Menschen investieren, die den Händen der Folterer zum Opfer gefallen sind. Ist das der Preis für die vielzitierte Aussöhnung? Kann es überhaupt eine Aussöhnung geben in einem Land, dessen Gesellschaft in der Frage der Diktatur tief gespalten ist?

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