Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzung durch Ölkonzern

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Verschmutzung durch Ölkonzerne in Lago Agrio. Hier die Überreste des US-amerikanischen Ölkonzerns Texaco. Foto: Julien Gomba via flickr, CC BY 2.0 DEED.

(Quito,  04. März 2024, Tegantai).- In Quito haben Gemeinden, die von den Aktivitäten des kanadischen Ölkonzerns Gran Tierra Energy betroffen sind, am 4. März 2024 an der Übergabe eines von mehr als 80 Organisationen unterzeichneten Briefes an den kanadischen Botschafter in Ecuador, Stephen Potter, teilgenommen. Die Übergabe fand im Rahmen des Kongresses 2024 der Vereinigung der Kanadischen Bergbauförderer und -entwickler (PDAC) statt. Damit gaben die Gemeinden ihrer Ablehnung der Verschmutzung und der Verletzung der Menschenrechte und der Rechte der Natur Ausdruck.

Soziale Organisationen haben wiederholt die Verstöße von Gran Tierra Energy verurteilt. Das Unternehmen verletze die Rechte in neun Ländern Lateinamerikas, darunter Ecuador, Kolumbien und Peru, was ein Beweis dafür sei, dass Kanada seinen extraterritorialen Verpflichtungen nicht nachkomme. Der Einstieg des Unternehmens hat das Leben der Gemeinden von Lago Agrio in der Provinz Sucumbíos negativ verändert, u. a. durch Umweltverschmutzung und den Zerfall des sozialen Gefüges. Die Erdölaktivitäten führen zu Wasser-, Boden- und Luftverschmutzung, zum Verlust der Artenvielfalt und zu Lärmbelästigung, insbesondere in der Nähe der Plattform in der Gegend von Santa Marianita. Dies beeinträchtigt die landwirtschaftlichen Flächen und führt zu ständigen Belästigungen.

Mehrere Gruppen aus den Gemeinden haben dem kanadischen Botschafter  einen Brief übergeben, in dem sie ihre Besorgnis über den „Ecuador-Tag“ auf dem Kongress 2024 der PDAC zum Ausdruck bringen. In dem Brief weisen sie auf Missstände in Gemeinden hin, in denen kanadische Unternehmen tätig sind, und verweisen auf Projekte wie Loma Larga, Fruta del Norte und andere, bei denen Unregelmäßigkeiten und Bedrohungen für die Umwelt und die Menschenrechte festgestellt worden sind. Sie berichten auch über Fälle von Kriminalisierung und Gewalt gegen Menschenrechtsaktivist*innen und äußern ihre Besorgnis über die möglichen negativen Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen Ecuador und Kanada auf die Menschen- und Umweltrechte, insbesondere im Zusammenhang mit dem ISDS-Mechanismus. Schließlich fordern sie die kanadische Regierung auf, ihrer extraterritorialen Verantwortung im Bereich der Menschenrechte gerecht zu werden und Lebensräume gegen den Missbrauch durch Unternehmen zu schützen.

 

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