(Mexiko-Stadt, 12. Oktober 2016, desinformémonos/poonal).- Am 9. Oktober wurden an zwei verschiedenen Orten Mordanschläge auf Führungsmitglieder des Komitees der indigenen Völker Honduras COPINH (Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras) verübt, wie die Organisation mitteilte. Dabei wurden sowohl auf den Generalsekretär des COPINH, Tomás Gómez Membreño als auch auf den Gemeindeführer Alexander García Schüsse abgegeben. „Im Morgengrauen kamen Unbekannte zum Haus von Alexander García und gaben von außen mehrere Schüsse auf die Eingangstür und das Fenster des Zimmers ab, in dem er mit seiner Frau und seinen Kindern schlief“, heißt es in der Mitteilung.
In derselben Nacht schoss eine Person auf den Kleinbus von COPINH. Am Steuer saß dessen Generalsekretär Tomás Gómez Membreño; er kam vom Begegnungszentrum Utopía und war auf dem Weg nach Hause.
Auf García waren bereits zwei Attentate verübt worden. Am 6. Mai wurde er beim Verlassen seines Hauses vom Ex-Militär Benedicto Alvarado angeschossen und verletzt. Zur Zeit wird gegen Alvarado ein Prozess geführt, weswegen seine Familie García bedroht, um ihm zur Rücknahme seiner Anzeige zu zwingen.
Ständige Einschüchterungen
Wie COPINH weiter mitteilt, nimmt die Einschüchterung ihrer Mitglieder kein Ende. So würden Gangster im Auftrag des Unternehmens DESA regelmäßig Gewehrsalven auf Siedlungen der Lenca abfeuern, vorwiegend in der Gegend um Río Blanco.
Die Umweltaktivistin und Anführerin des Volkes der Lenca, Berta Cáceres, wurde vor bereits sieben Monaten ermordet. Fünf Personen sitzen deswegen unter Mordverdacht in Haft, vor Kurzem wurde ein Einspruch gegen ihre Untersuchungshaft abgelehnt. Weder Regierung noch Behörden haben bisher auf die Forderung reagiert, eine unabhängige Untersuchung zu dem Mord zuzulassen. Auch würde weder das Gebiet der Lenca entmilitarisiert, noch würden die Großprojekte eingestellt, die zu Lasten der anliegenden Gemeinden gehen. COPINH zeigt sich daher weiter entschlossen, gegen das DESA-Staudammprojekt von Agua Zarca sowie ein weiteres in der Gemeinde Colomoncagua zu kämpfen.
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