UNASUR übergibt Abschlussbericht über das Massaker von Pando

(Fortaleza, 03. Dezember 2008, adital).- Die Angriffe und Morde, die am 11. September in der Ortschaft Porvenir im Departement Pando auf Indígenas und Kleinbauern stattgefunden haben (siehe Poonal Nr. 813, 815, 816), waren ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlußbericht der Untersuchungskomission der Union Südamerikanischer Staaten UNASUR.

 

 

Die UNASUR übergab ihren Bericht am 3. Dezember und unter Anwesenheit von Familienangehörigen der Opfer des Massakers an Boliviens Präsident Evo Morales. Bei den Angriffe der rechten Opposition auf Anhänger*innen der Regierungspartei MAS waren mindestens 20 Menschen ermordet und Dutzende verletzt worden.

Opfer aus Zivilbevölkerung

Bei der Übergabe des Untersuchungsberichts wurde auch ein Video vorgeführt, dass die gewalttätigen Übergriffe der rechten Anhänger*innen der oppositionellen Departementsregierung auf die Bauern zeigt, die mit einem Demonstrationszug die Politik des Wandels unter der Regierung Morales unterstützen wollten.

Laut Angaben des Berichts stammen die Opfer der extralegalen Hinrichtungen bzw. die zahlreichen Verletzten alle aus der Zivilbevölkerung. Sie wurden zur Zielscheibe von systematischen Angriffen, die, obwohl zahlreiche Individuen an ihnen teilnahmen, auf eine vorsätzlich geplante, organisierte Aggression zurückgingen und die auf einer Kette von Befehlen basierten, an denen auch Funktionäre und Beamte der Departementsregierung beteiligt waren.

Beteiligung lokaler Autoritäten

Der Vorsitzende der UNASUR-Untersuchungskomission, Rodolfo Mattarollo, wies darauf hin, dass das Massaker einen extremen Grad an Gewalt aufgewiesen habe. Laut Mattarollo sei auch die Beteiligung der lokalen Autoritäten am Massaker eindeutig, so z.B. des Ex-Gouverneurs von Pando, Leopoldo Fernández, der sich zur Zeit in Haft befindet.

An dem abschließenden Untersuchungsbericht der UNASUR hatten Gerichtsmediziner*innen, Ballistikexpert*innen und andere Spezialist*innen mitgewirkt, die am 15. September den Tatort besucht und Opfer und Zeug*innen der Vorfälle interviewt hatten. Der Bericht enthält, neben seinen Schlussfolgerungen zum Massaker, auch Empfehlungen für die Regierung Boliviens, wie weiter mit dem Fall umgegangen werden sollte.

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