Zehntausende demonstrieren für soziale Veränderungen

Chile Proteste Renten Reform
Die CUT ist mit 750.000 Mitgliedern eine der größten Gewerkschaften in Chile. Foto: Jorge Barrios Riquelme via wikimedia commons, CC BY-SA 3.0 DEED.

(Santiago de Chile, 11. April 2024, prensa latina).- Zehntausende von Beschäftigten des öffentlichen und privaten Sektors in Chile traten vergangenen Donnerstag in einen landesweiten Streik. Der Streik wurde von Demonstrationen begleitet, um bessere Arbeitsbedingungen, gerechte Renten, Wohnraum und Sozialleistungen zu fordern.

Der Tag wurde von der Central Unitaria de Trabajadores (CUT), der wichtigsten Gewerkschaftsorganisation des Landes, ausgerufen und von verschiedenen Gruppen von Arbeitslosen, Lehrer*innen, Nutzer*innen staatlicher Dienstleistungen und Kleinunternehmer*innen unterstützt.

Die Demonstration in der Hauptstadt begann am Bandejón de los Héroes in der Avenida de La Alameda zog dann zum Palacio de La Moneda [heutiger chilenischer Präsidentenpalast]. Dort legte sie einen kurzen Halt ein, um der Regierung ihre Forderungen vorzutragen, und setzte sich anschließend zum Cerro de Santa Lucía fort.

Eric Campos, Generalsekretär der CUT, erklärte gegenüber Prensa Latina, dass mehr als 25 Aktivitäten im ganzen Land geplant seien, in Städten und Kleinstädten wie Coyhaique im chilenischen Patagonien oder Iquique im hohen Norden.

Ihm zufolge gebe es heutzutage einen rechten Flügel im Nationalkongress, der die Rentenreform behindere, und gleichzeitig eine Regierung, die bei ihren Vorschlägen nachgebe. Vor kurzem wurde erreicht, dass die Arbeitgeber*innenbeiträge zur Rente um sechs Prozentpunkte stieg. Grund für die Änderung ist das Problem der zu niedrigen Renten, von denen die meisten unter dem Mindestlohn liegen. Die Exekutive hat jedoch letztendlich nachgegeben und die Beiträge nur um drei Prozent erhöht.

Der Gewerkschaftsführer äußerte auch, dass sich Chile in einer Rentenkrise befände. Es scheint, dass den Menschen angesichts dieser Situation nichts anderes übrig bleibt als auf eine Reform zu drängen, die die Rentenkrise nicht verwässert, sondern sie sofort löst. Mehr als vier Jahre nach dem sozialen Aufstand vom Oktober 2019 sei man heute wieder auf den Beinen, um das politische System zu drängen, die Forderungen der Menschen auf der Straße zu erfüllen.

David Acuña, der nationale Präsident der CUT, wies seinerseits darauf hin, dass heute Arbeitnehmer*innen aus allen Sektoren ihre Forderungen gemeinsam vorbringen. „Wir appellieren an das Parlament, sensibel zu sein, denn es beabsichtigt, die Bildung zu privatisieren, das Rentensystem unverändert beizubehalten, Gesetze nur für den Unternehmenssektor zu erlassen und nicht auf diejenigen von uns zu hören, die Forderungen und Vorschläge haben, um tatsächlich voranzukommen“, sagte er.

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