In Bolivien kam es in den Wochen nach der Wahl am 20. Oktober zu teilweise gewalttätigen Protesten der Opposition. Als Evo Morales noch Präsident von Bolivien war, wurden die Proteste mit polizeilichen Maßnahmen bekämpft – das Militär blieb in den Kasernen. Unter anderem wurden die Büros der Wahlbehörden in den Städten Tarija, Potosí und Sucre angezündet und Häuser von gewählten Vertretern der Regierungspartei Bewegung zum Sozialismus zerstört. Dennoch setzte die Regierung das Militär nicht ein; kein Mensch kam durch den Einsatz der Sicherheitskräfte ums Leben. Seit dem Machtantritt von Jeanine Añez am 12. November starben hingegen innerhalb nur weniger Tage rund 30 Menschen im Rahmen von Militär- und Polizeieinsätzen.
Am 19. November rückten Polizei und Militär in Senkata ein, einen Stadtteil von El Alto, wo Demonstrant*innen ein Treibstofflager blockiert hatten. Mindestens acht Menschen wurden erschossen. Anwohner*innen machen das Militär und die selbsternannte Präsidentin Jeanine Añez für das Massaker verantwortlich. Ein Bericht aus Bolivien.
Den aktualisierten poonal-Artikel zu den Ereignissen in Senkata findet ihr hier.
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