Beziehungen zu Israel abgebrochen

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Die Generalsekretärin der bolivianischen Präsidentschaft, María Nela Prada, hat angekündigt, dass Bolivien seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abbricht. Foto: Wikipedia/Abya Yala Television (CC BY 3.0 Deed)

(La Paz, 31. Oktober, prensa latina/poonal).- Bolivien hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Das kündigte die Generalsekretärin der bolivianischen Präsidentschaft, María Nela Prada, am 31. Oktober an. Der bolivianische Präsident Luis Arce habe diese Entscheidung getroffen, da er „die aggressive und unverhältnismäßige Offensive Israels im Gazastreifen“ ablehne und zurückweise.

„Vor dem Hintergrund des Grundsatzes der Achtung des Lebens übermitteln wir dem Staat Israel diese offizielle Mitteilung, in der wir unsere Entscheidung als Plurinationaler Staat Bolivien bekannt geben, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen“, sagte Prada auf einer Pressekonferenz. In der Rede, die sie gemeinsam mit dem stellvertretenden Außenminister Freddy Mamani im Regierungssitz Casa Grande del Pueblo hielt, kündigte sie an, humanitäre Hilfe für die palästinensische Bevölkerung bereitzustellen.

Am Vortag empfing Staatspräsident Luis Arce den Botschafter Palästinas, Mahmoud Elalwani, im Regierungspalast. „Ich habe meine Solidarität und die des bolivianischen Volkes ausgedrückt“, schrieb Arce in einem Beitrag auf seinem Facebook-Account. „Wir können nicht schweigen und das Leiden des palästinensischen Volkes, insbesondere der Kinder nicht länger zulassen, die das Recht haben, in Frieden zu leben“, fügte der Staatschef hinzu und schloss: „Wir verurteilen die Kriegsverbrechen, die im Gazastreifen begangen werden“.

Seit dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober, der 1.400 Menschenleben forderte, bombardiert Israel den Gazastreifen massiv. Die Angriffe haben nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden bereits mehr als 10.000 Tote (Stand: 9. November 2023) und Tausende von Verletzten gefordert.

Bolivien will humanitäre Hilfe leisten

Arce bekräftigte seine Unterstützung für „die internationalen Initiativen zur Gewährleistung humanitärer Hilfe in Einklang mit internationalem Recht“. Der UN-Sicherheitsrat müsse „verhindern, dass der Völkermord am palästinensischen Volk weitergeht“, forderte er. Es müsse ein Weg gefunden werden, „damit Palästina sein Recht auf Selbstbestimmung, auf sein Territorium ohne unrechtmäßige Besetzung und auf die Etablierung eines eigenen freien und unabhängigen Staates ausüben kann.“

Israel reagierte scharf auf die Entscheidung der Regierung Boliviens. Diese Entscheidung sei „eine Kapitulation vor dem Terrorismus und dem Ayatollah-Regime im Iran“, erklärte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums noch am selben Tag. Damit stelle sich die bolivianische Regierung „auf die Seite der Terrororganisation Hamas““

Auch Chile und Kolumbien riefen ihre Botschafter*innen in Israel zurück.

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