(Havanna, 12. April 2024, prensa latina).- Im gesamten Jahr 2023 wurden in Brasilien 82.287 Verschwundene gemeldet, das sind zwei Prozent mehr als 2022, als 80.675 Fälle registriert wurden. Damit ist die Zahl der Verschwundenen zum dritten Mal in Folge seit 2020 gestiegen.
41 Prozent der Fälle wurden laut dem Bericht im Südosten des Landes gemeldet, davon alleine 18.421 Verschwundene im Bundesstaat São Paulo. Der Süden Brasiliens liegt mit 25,4 Prozent an zweiter Stelle. Die geringste Zahl an Verschwundenen wurde 2023 mit sechs Prozent im Norden gemeldet.
Dem Bericht zufolge sind die Zahlen nicht vollständig, da die Bundesstaaten Rio de Janeiro, Rondônia und Santa Catarina seit 2020 keine Statistiken übermittelt haben. Der zwischen 2022 und 2023 prozentual höchste Anstieg an Verschwundenen wurde in den Bundesstaaten Mato Grosso do Sul (236 Prozent), Paraíba (48), Piaui (44), Acre (29) und Pará (18,5 Prozent) gemeldet.
Ein Drittel der Verschwundenen sind Frauen, ein Viertel ist minderjährig
Den Angaben zufolge waren 63 Prozent der gemeldeten Verschwundenen Männer und 36 Prozent Frauen. Bei den Übrigen wurde das Geschlecht nicht angegeben. In den meisten Regionen des größten Landes Südamerikas ähneln die Proportionen dem nationalen Durchschnitt.
Es gibt jedoch Ausnahmen, wie im Bundesstaat Ceará mit 72 Prozent männlichen und 28 Prozent weiblichen Verschwundenen und Santa Catarina, wo mit 52 Prozent eine knappe Mehrheit an Frauen als verschwunden gemeldet wurde.
72 Prozent der Verschwundenen waren über 18 Jahre, 25 Prozent lagen darunter. „Diese Zahlen sind in jedem Bundesstaat ähnlich, außer in Ceará und Piauí, wo die Prozentzahl der verschwundenen Erwachsenen höher liegt, bei etwa 80“, heißt es in dem Bericht. Die meisten verschwundenen Minderjährigen wurden mit 42 Prozent im Bundesstaat Roraima verzeichnet.
Der Bericht des Justizministeriums erwähnt aber auch, dass über die Hälfte der Verschwundenen wieder gefunden wurden: 52.196 Personen konnten 2023 lokalisiert werden, das sind 143 gelöste Fälle pro Tag. Dies bedeutet einen Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, als 42.562 Menschen gefunden werden konnten. 59 Prozent der wieder lokalisierten Menschen waren Männer, 36 Prozent Frauen. 70 Prozent von ihnen waren Erwachsene, 24,4 Prozent Minderjährige. Allerdings geht aus der Untersuchung nicht hervor, ob es sich bei allen gefundenen Personen um Fälle aus 2023 oder auch aus den vorherigen Jahren handelt.
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