Straflosigkeit in Uruguay: Alles damit niemand redet

Als in Uruguay 2004 das linke Bündnis Frente Amplio zum ersten Mal in die Regierung gewählt wurde, verbanden viele Menschen damit die Hoffnung, dass nun endlich die Verbrechen aus der Diktatur von 1973 bis 1985 aufgeklärt und Schluss sein würde mit der Straflosigkeit für die verantwortlichen Militärs. Sie sollten sich täuschen. Bis heute ist das Amnestiegesetz mit dem zynischen Namen: Gesetz über die Verjährung des staatlichen Strafverfolgungsanspruchs, das direkt nach Ende der Diktatur verabschiedet wurde, in Kraft. Auch ein zweiter Volksentscheid im Jahre 2009 fand keine Mehrheit, um das schmachvolle Gesetz abzuschaffen. Die Straflosigkeit bleibt bestehen und für die meisten Angehörigen noch schlimmer: Es gibt keine Aufklärung über den Verbleib der unter der Diktatur gewaltsam verschwundenen Opfer. Ein neues Buch über den verstorbenen Verteidigungsminister und Ex-Guerillero Fernández Huidobro sorgte dieses Jahr in dem kleinen Land für Aufsehen.

 

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