von Alejandro Pacheco
(Buenos Aires, 27. November 2012, púlsar).- Aktivist*innen verschiedener sozialer Organisationen stellten der Amtsführung von Felipe Calderón bei einer Gedenkveranstaltung ein vernichtendes Zeugnis aus. Sie erklärten, dass der mexikanische Staatspräsident, der am 1. Dezember 2012 aus dem Amt scheidet, als „der schlechteste Amtsinhaber der Geschichte Mexikos“ im Gedächtnis bleibe.
Auf der Veranstaltung forderten Angehörige von gewaltsam Verschwundenen aus elf Bundesstaaten die sofortige Suche nach ihren Angehörigen. Blanca Martínez vom Menschenrechtszentrum Fray Juan De Larios warf Calderón vor, für die tausenden Verschwundenen während seiner sechsjährigen Amtszeit verantwortlich zu sein.
„Blutrünstigster Präsident der Geschichte“
Auch die Organisation Zusammen für Unsere Verschwundenen in Mexiko (Fuerzas Unidas por Nuestros Desaparecidos en México) urteilte, dass ihr Land den Präsidenten als den grausamsten, blutrünstigsten und unfähigsten in der Geschichte Mexikos in Erinnerung behalten werde. Die Organisation betonte, dass die Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens keine Kollateralschäden der Sicherheitspolitik seien, sondern vielmehr unschuldige Opfer der kurzsichtigen Politik und des Machthungers des scheidenden Präsidenten.
Der Vorsitzende der mexikanischen Menschenrechtskommission, Raúl Plascencia, gab bekannt, dass gegenwärtig 2.126 Fälle gewaltsamen Verschwindenlassens untersucht werden, die während Calderóns Amtszeit geschehen sind. Die wichtigste Menschenrechtsbehörde des Landes erklärte weiter, dass circa 16.000 Leichen bisher noch nicht identifiziert worden sind.
Schlechtes Zeugnis für scheidenden Präsidenten von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar