Sterbliche Überreste des Diktaturopfers Alberto Mechoso an Familie übergeben

(Venezuela, 28. Dezember 2012, telesur).- Die sterblichen Überreste des uruguayanischen Staatsbürgers Alberto Mechoso, der zu Zeiten der Operation Cóndor (Operación Condor) im September 1976 in Buenos Aires entführt worden war, und danach verschwunden blieb, sind am 28. Dezember seinen Angehörigen im Rahmen eines feierlichen Akts übergeben worden.

 

An der Zeremonie, die von Uruguays Menschenrechtsministerium ausgerichtet wurde, nahm an führender Stelle auch Präsident José Mujica teil.

Identität erst nach Jahrzehnten geklärt

Mechosos Überreste wurden für eine Totenwache in Montevideos Theater Ateneo del Cerro überbracht. Am Nachmittag zog dann ein Trauerzug eineinhalb Kilometer zum Friedhof Cementerio del Cerro, wo Alberto Mechoso bestattet wurde.

Uruguayische Regierungskreise sprachen von der Einlösung eines grundlegenden menschlichen Rechtes. Die Wahrheit komme endlich zu ihrem Recht, nachdem die Identität Alberto Mechoso Jahrzehnte lang nicht habe geklärt werden können.

Opfer der „Operación Condor“

Der Gewerkschaftsaktivist Mechoso hatte die Partei für den Sieg des Volkes PVP (Partido por la Victoria del Pueblo) gegründet. Sicherheitskräfte nahmen die Entführung im Rahmen der „Operación Cóndor“ vor. Diese, von den USA initiiert und angeführt, hatte die systematische Unterdrückung von linken Oppositionellen zum Ziel. Mehrere südamerikanische Diktaturen arbeiteten, vor allem in den 1970er Jahren, eng zusammen – in diesem Fall die Regime von Argentinien und Uruguay. Nachdem Alberto Mechoso in das geheime Haftlager Automotores Orletti in Buenos Aires verbracht worden war, galt er als verschwunden.

Zusammenarbeit zwischen Argentinien und Uruguay

Seine sterblichen Überreste wurden im Inneren eines Tankes aufgefunden, der auf dem San-Fernando-Kanal trieb. Erst im vergangenen Mai gelang argentinischen Forensiker*innen die Identifizierung. Sie verglichen Mechosos DNA mit Genproben von Angehörigen, welche das uruguayische Menschenrechtsministerium ins Nachbarland überstellt hatte.

 

Weiterlesen:

Dokumentenfund weist auf Geheimgefängnis hin | in: poonal 996 | Mai 2012

Kein Grund zum Feiern | von Marcelo Jelen | in: poonal 970 | November 2011

 

 

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