Gewalt in Chiapas: Komitee warnt vor Gefahren für schwangere Frauen

„Die Straßen gehören auch den Frauen!“. SChablonen-Graffiti in Chiapas, Mexiko. Foto: ledpup via flickr, CC BY-SA 2.0.

(Mexiko-Stadt. 13. September 2024, Desinformémonos).- Das Komitee zur Förderung der sicheren und freiwilligen Mutterschaft in Chiapas (Comité Promotor de una Maternidad Segura y Voluntaria en Chiapas) warnt, dass schwangere Frauen keine Möglichkeit haben, ihre Schwangerschaft zu überwachen und die Geburt zu begleiten zu lassen. Grund dafür ist die anhaltende Gewalt zwischen den bewaffneten Gruppen, die in Chiapas um ihr Territorium kämpfen. In den von der organisierten Kriminalität kontrollierten Gebieten sei die Überweisung von Frauen mit geburtshilflichen Notfällen „mit großen Risiken für ihre Sicherheit und ihr Leben verbunden“, warnt das die Organisation.

„Unser Komitee hat Informationen über tödliche Fälle gesammelt, in denen Frauen mit geburtshilflichen Komplikationen nicht in ein Krankenhaus gebracht werden konnten oder nach Hause zurückkehren mussten, weil sie an der freien Fahrt gehindert wurden. Wir haben auch Fälle dokumentiert, in denen Angehörige von Hebammen verschwunden sind“, prangerte das Komitee an.

Die Organisation erklärte, dass in Regionen, die von der Gewalt des organisierten Verbrechens betroffen sind, die Abwesenheit der meisten Ärzt*innen den Druck auf die traditionellen Hebammen erhöht hat. Diese sind wiederum nicht nur „wie der Rest der Bevölkerung Druck, Angst und Unsicherheit ausgesetzt, sondern gehen auch ein größeres Risiko für ihre eigene Sicherheit ein“.

Sie wies darauf hin, dass die Auswirkungen auf die schwangeren Frauen zu der grundsätzlich „ernsten Notsituation“ in Chiapas hinzukämen, wo es in den letzten Monaten „eine hohe Zahl von Morden und gewaltsamem Verschwindenlassen“ sowie die gewaltsame Vertreibung von Tausenden von Menschen gegeben habe.

„Erpressungen, die Zerstörung von Häusern und der Diebstahl von Land und Gütern sind massiv. All dies hat zu einer fast vollständigen Unterbrechung der Arbeitstätigkeit geführt, was der lokalen Wirtschaft schweren Schaden zufügt und Armut und Ungleichheit verschärft“, betonte das Komitee zur Förderung der sicheren und freiwilligen Mutterschaft in Chiapas.

„Wir fordern die Regierungen des Bundes, der Bundesstaaten und der Gemeinden auf, den Ausnahmezustand und die Schwere der Situation in mehreren Gemeinden in Chiapas öffentlich anzuerkennen und die notwendigen Anstrengungen zu verdoppeln, um die Freiheit und Sicherheit aller Bewohner wiederherzustellen“, fügte die Organisation hinzu. Sie fordert unter anderem die Stärkung der Mechanismen zur Überweisung an Krankenhäuser bei geburtshilflichen, neonatologischen oder anderen Notfällen sowie die Begleitung der Menschenrechtskommissionen, um jegliche Verletzung der Rechte der Bevölkerung zu überwachen und zu bekämpfen.

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