(Fortaleza, 16. Juni 2010, adital).- Die Kommune Tacuru im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul hat Guaraní Mitte Juni offiziell zur zweiten Amtssprache neben Portugiesisch erklärt. Es handelt sich damit um die zweite Kommune in Brasilien, die eine indigene Sprache der Landessprache gleichstellt. Staatspräsident Lula da Silva hatte zuvor ein entsprechendes Gesetz erlassen. Tacuru befindet sich unweit der Grenze zu Paraguay: Im Nachbarland ist Guaraní neben Spanisch Amtssprache.
Das neue Gesetz bestimmt, dass ab sofort bei den grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen im Gesundheitsbereich die Informationen in Guaraní und Portugiesisch erteilt werden müssen. Das Gleiche gilt für Kampagnen zur Krankheitsvorbeugung. Die Kommune Tacuru verpflichtet sich, in den Schulen die Unterrichtung des Guaraní zu fördern. Außerdem soll die Sprache in den lokalen Medien verwendet werden. Laut dem Gesetz darf niemand diskriminiert werden, weil er oder sie Guaraní spricht. Die Sprache müsse respektiert werden, die Wertschätzung habe dabei allen Varianten des Guaraní zu gelten, wie dem Kaiowá, dem Ñandeva und dem Mbya.
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