(La María, 7. September 2016, wradio–servindi).- Im südkolumbianischen Bundesstaat Cauca fand am Mittwoch, 7. September, ein gemeinsames Treffen indigener Vertreter*innen mit Delegierten der Regierung und der FARC statt, die das indigene Reservat La María Piendamó besucht hatten. Zu dem Treffen hatten die indigenen Behörden ihre 123 Cabildos (indigene Gemeinschaften) und sozialen Organisationen aufgerufen. La María Piendamó ist der Ort, wo die indigenen Gemeinschaften bereits im Mai 2016 für den Agrarstreik mobilisierten.
Unter dem Slogan „Völker wandern und knüpfen einen Frieden mit Würde“ (Pueblos Caminando y Teijiendo una Paz Digna) haben die Gemeinschaften bereits im Vorfeld der Veranstaltung zu einem großen Friedensmarsch aufgerufen. Dieser setzte sich vom Montag, 5. September bis Dienstag, 6. September von Santander de Quilichao und Corinto bis nach La María in Bewegung.
Laut dem CRIC, dem Regionalen Indigenen Rat im Cauca (Consejo Regional Indígena del Cauca), besteht das Ziel der Aktionen darin, die kollektiven Rechte zu sichern, die den verschiedenen Ethnien zustehen. Dazu zählen: das Recht auf ihr Territorium, Autonomie, Identität und Kultur sowie der Respekt für und die Stärkung ihrer sog. Planes de Vida (ein selbst aufgestellter Entwicklungsplan für eine Dorfgemeinschaft) im Rahmen des Inkrafttretens, der Verifizierung und der Abstimmung über das Friedensabkommen.
Diskussionsbedarf über Friedensabkommen
Laut der indigenen Aktivistin Aida Quilcué sollen die Inhalte der Vereinbarungen von Havanna, vor allem das Kapitel zu den ethnischen Gemeinschaften, bei den Indigenen im Cauca verbreitet werden, ebenso bei den Mitgliedern der Organisationen der Ethnischen Kommission für den Frieden. Außerdem wollten sie mit den Delegierten der Regierung und FARC über die Punkte sprechen, die von den indigenen Gemeinschaften als kritisch erachtet werden. Seit dem Beginn der Verhandlungen 2012 wurde bereits der Vorschlag in Havanna eingebracht, über die Besorgnisse der indigenen Gruppen zu reden und dass dieses Treffen in La María stattfinden solle. „Wir haben vier Jahre darauf gewartet“, so Aida Quilcué.
Bei dem zentralen Treffen mit über 5.000 Teilnehmer*innen trafen sich Vertreter*innen der indigenen Gemeinschaften, Repräsentant*innen der Regierung, der FARC und der Vereinten Nationen, um kritische Themen zu erörtern wie Territorium, Entwicklungsprogramme mit territorialem Fokus und Planes de Vida, Opfer, Rückkehr und Wiedereingliederung von Kindern, Minenbeseitigung, Gebrauch illegaler Pflanzen, Normalisierung von Dorfgebieten, die als Transitzone dienen, spezielle indigene Rechtsprechung und spezielle Rechtsprechung für den Frieden. Der UN-Hochkomissar für den Frieden, Sergio Jaramillo, nahm ebenso an dem Treffen teil wie Marcos León Calarcá von der Führungsebene der FARC sowie die Vizeministerin des Inneren, Carmen Inés Vásquez.
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