Frauenhandel

Anfang des Jahres trafen sich die europäischen Innen- und Justizminister in Stockholm, um ein gemeinsames Vorgehen gegen den sogenannten Menschenhandel zu besprechen. Geplant ist die Einführung einheitlicher Mindeststrafen zwischen sechs und zehn Jahren. Obwohl von Menschenhandel die Rede ist, handelt es sich bei den Opfern fast ausschließlich um Mädchen und Frauen. Nach Schätzungen der EU-Kommission bringen Menschenhändler jährlich rund eine halbe Million Frauen zur sexuellen Ausbeutung in die Europäische Union. Während früher vor allem in Asien und Lateinamerika rekrutiert wurde, kommen in den letzten Jahren immer mehr dieser Frauen aus Osteuropa. Die Gründe für den ursprünglichen Wunsch der Frauen, nach Westeuropa auszuwandern, sind vielfältig: Neben der Hoffnung auf eine Verbesserung der ökonomischen Situation für sich und ihre Familien spielen oft auch patriarchale Konventionen eine Rolle, von denen die Frauen sich lösen möchten. Doch einige von ihnen geraten auf Grund falscher Versprechungen in Situationen extremer Ausbeutung. Durch die europäische Migrationspolitik, die als erste und vielfach einzige Alternative nur die Abschiebung vorsieht, wird ihre Rechtlosigkeit noch verschärft. Ein Beitrag über die Zusammenhänge zwischen Frauenhandel, Menschenrechten und staatlicher Ausländerpolitik.

CC BY-SA 4.0 Frauenhandel von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nachrichtenpool Lateinamerika
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.