von Gladis Torres Ruiz
(Mexiko-Stadt, 17. Juni 2011, cimac).- Soziale Organisationen aus Ciudad Juárez erklärten erneut, dass sie nicht mit der Regierung paktieren würden. Sie wiederholten damit eine Aussage des Dichters Javier Sicilia. Sie betonten, dass sie Präsident Felipe Calderón nur dann empfangen würden, wenn er sich bei den Müttern der getöteten Frauen entschuldige.
Im Interview mit Cimacnoticias sagte Imelda Marrufo Nava, Koordinatorin des Netzwerkes Mesa de Mujeres aus Ciudad Juárez, dass die Unterzeichnung des Friedensabkommens, das für den 10. Juni 2011 in dieser Gemeinde vorgesehen war, ein historisches nationales Zusammentreffen sei. Die Frauen seien ein wesentlicher Bestandteil dieses Treffens, in dessen Mittelpunkt die Opfer des Feminizids und des von Calderón begonnenen Krieges stünden.
Nationaler Pakt für ein Ende der Gewalt
Nach Angaben der Aktivistin seien alle Voraussetzungen gegeben, um alle von Gewalt und Unsicherheit Betroffenen am Aufbau eines nationalen Abkommens für Gerechtigkeit und ein Ende der Gewalt zu beteiligen.
Zusammen mit der Riege des Dichters und Kolumnisten Javier Sicilia arbeiteten die Organisationen daran, um am 10. Juni die Aussagen der Opfer von Calderóns Krieg zu präsentieren. Marrufo Nava vertrat die Ansicht, dass die Frauen eine zentrale Rolle bei diesem großen Event spielen, da der historische Kontext der Gewalt seit 1993 das Leben Hunderter Frauen eingefordert habe.
Seit Ankunft der Militärs in den Straßen von Chihuahua, fügte Nava hinzu, hätten die Organisationen ihren Abzug gefordert. Bis jetzt sei von Calderón jedoch kein Zeichen gekommen. Im Gegenteil, seine einzige Antwort sei die Kriminalisierung des sozialen Protests gewesen. Wie zum Beweis hätten sie im Mai eine Militärparade in der Stadt abgehalten, so Marrufo Nava.
“Sicilia und alle Personen, die Gerechtigkeit suchen sind in Ciudad Juárez willkommen, Felipe Calderón jedoch nicht. In unserer Stadt ist er eine Persona non-grata. Er wird nur empfangen, wenn er kommt, um sich bei den Müttern der ermordeten Frauen zu entschuldigen. Warum sonst soll er an einen Ort kommen, den er durch die Militarisierung in Blut getränkt hat?“ schloss sie.
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