Bewaffneter Angriff auf Hilfskonvoi in Chiapas

(Oaxaca, 23. November 2020, La Minuta).- Die zivilgesellschaftliche Organisation Las Abejas de Acteal verurteilt den Angriff auf einen humanitären Hilfskonvoi im Hochland des mexikanischen Bundesstaats Chiapas. Während der Konvoi Mitte November auf dem Weg in die Region war, wurde die Nonne María Isabel Hernández Rea (auch bekannt als Chabelita) aus San Cristóbal de las Casas mit einer Schusswaffe verletzt.

Die Organisation Las Abejas de Acteal, der auch die 45  am 22.12.1997 in Acteal getöteten Tzotziles angehörten, fordert seit dem Massaker die Strafverfolgung der Verantwortlichen für die Morde, Verletzungen und Vertreibungen. Außerdem verlangten ihre Vertreter*innen nach dem jüngsten Angriff, dass diejenigen, die „exklusiv für den Armeegebrauch bestimmte Waffen abgefeuert haben – wie auch die, die auf unsere Schwester Chabelita abgefeuert wurde – entwaffnet werden“.

Die derzeitige Situation wird mit den Monaten vor dem Massaker von Acteal verglichen und gibt den Betroffenen und ihren Angehörigen Anlass zur „Angst davor, dass in diesem Moment das Gleiche mit unseren Brüdern und Schwester aus Aldama und Santa Marte passiert“. Diese würden derzeit „während der täglichen Schießereien versteckt in den Bergen oder Kaffeeplantagen“ leben. Nichtsdestotrotz hätten sie in Chiapas „niemals so etwas wie Schüsse auf einen Hilfskonvoi erlebt, der Güter für Frauen, Kinder und Ältere transportiert“. Die Bewohner*innen fragen sich, „wie es sein kann, dass eine Regierung ‚der Armen‘ so etwas zulassen kann“.

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