Die Eindämmung der Armut bezieht sich auf die Einkommen und den Zugang zu Waren und Dienstleistungen. Der Erhebung gemäß waren vorher 45,3 Prozent der Bevölkerung von Armut betroffen – jetzt hat diese Zahl sich auf 40,9 Prozent reduziert. Der Prozentsatz der Bevölkerung El Salvadors, die unter extremer Armut leiden, hat sich im gleichen Zeitraum ebenfalls verringert – von 13,5 Prozent auf 12,5 Prozent.
Neben El Salvador ist es von den Ländern Lateinamerikas außerdem Paraguay, Kolumbien, Peru, Chile und Ecuador gelungen, ihren Armutsindex zu reduzieren. Als der Generalsekretär der FMLN, Medardo González, von dem salvadorianischen Radiosender ‚Radio Maya Visión‘ zu dem Thema befragt wurde, gab er an, dass die von der Kommission CEPAL veröffentlichten Daten mit den staatlich erhobenen Ergebnissen übereinstimmten.
González weist darauf hin, dass die Armut mit sozialen Programmen, Ausgleichszahlungen und Beihilfen bekämpft werden müsse, die die Geldbörsen der ärmsten Schichten schone. Der Generalsekretär der Partei hob auch hervor, dass die Ungleichheit der Geschlechter sich in den Jahren 2012 und 2013 auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls verringert habe, was seiner Meinung nach auch zur Verminderung der Armut im Land beitrage.
Kontinentaler Ausblick
Nach Angaben von CEPAL sind im Jahr 2014 insgesamt 28 Prozent der Bevölkerung des lateinamerikanischen Kontinentes von Armut betroffen. Diese Zahl lässt erkennen, dass sich der Prozess der Armutsbekämpfung seit 2012 verlangsamt hat. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen eine Verringerung der multidimensionalen Armut (Armut, die sich in verschiedenen Bereichen ausdrückt, so zum Beispiel in finanzieller Armut, fehlendem Zugang zu Bildung, zu medizinischer Versorgung…) in Lateinamerika zwischen 2005 und 2012 – und dies hauptsächlich in den Städten. Außerdem hat sich im gleichen Zeitraum auch der Armutsgrad verringert. Letzterer wird ausgedrückt durch den Prozentwert der Einschränkungen und Entbehrungen, unter denen die Haushalte leiden, die als arm angesehen werden.
„Auch wenn die Situationen in den Ländern sehr ungleich sind – überall stellt man fest, dass die finanzielle Armut der Faktor ist, der am meisten zu der multidimensionalen Armut beiträgt“, bestätigt CEPAL. Und warnt auch: „Die Armut dauert auch trotz der erzielten Fortschritte im letzten Jahrzehnt wie ein strukturelles Phänomen an, welches die lateinamerikanische Gesellschaft charakterisiert“.
Als Mittel zur sozialen Integration schlägt CEPAL eine Kombination aus Bildung und bezahlter Arbeit vor. „Diese Kombination wird nicht nur als die Brücke zwischen einem abhängigen und einem selbstständigen Leben angesehen, sondern auch als Schlüssel für die Beteiligung der Jugend an produktiver Entwicklung und deren Zugang zu mehr Wohlergehen und persönlichem Fortkommen“, so CEPAL.
Die Methode der Untersuchung basiert auf der Annahme, dass ein Mensch arm ist, wenn sich sein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze seines Landes befindet. Diese definiert sich über den Zugang zu Gütern, Dienstleistungen und der Deckung des Basisbedarfs. Weitere, berücksichtigte Punkte sind der Wohlstand, die Beschäftigung, der soziale Schutz und die schulischen Leistungen. Die Parameter für die Erhebung sind jeweils der Zugang dazu bzw. das entsprechende Nicht-Vorhandensein der angegebenen Faktoren.
Armut leicht gesunken von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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