Argentiniens Kampf um die Wahrheit

Es war die dunkelste Zeit der neueren Geschichte Argentiniens: 30.000 Menschen starben oder verschwanden in der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983. Seither kämpfen Angehörige und Menschenrechtsgruppen für die Aufklärung der Verbrechen. Erste Prozesse wurden schon in den Achtziger Jahren geführt, doch dann sorgten Amnestie-Gesetze dafür, dass die Mörder zunächst straflos blieben. Seit das Oberste Gericht diese Vorgaben 2005 außer Kraft setzte, ist der Weg wieder frei: die Täter können zur Verantwortung gezogen werden.

Gegen rund 1000 Militärs, Polizist*innen und ZivilistInnenen laufen derzeit Verfahren, etwa 80 Menschen wurden verurteilt. Trotz aller Schwierigkeiten hat Argentinien bewiesen: die juristische Aufarbeitung solcher Menschenrechtsverbrechen ist möglich. Damit ist das Land ein Beispiel, das Schule machen könnte. Denn in Brasilien, Uruguay, Chile, Bolivien, Peru, Guatemala und anderen Staaten sind die Verantwortlichen für Folter, Mord und Verschleppung bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen worden.

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