(Mexiko-Stadt, 23. Februar 2011, cimac).- Die kolumbianische Umweltaktivistin Sandra Viviana Cuellar Gallego wird seit dem vergangenen 17. Februar vermisst. Verschiedene Menschenrechts- und Umweltorganisationen wie Friends of the Earth International und das kolumbianische Aktionsnetzwerk gegen Freihandel RECALCA (Red Colombiana de Acción Frente al Libre Comercio) machten ihr Verschwinden öffentlich und fordern die Behörden auf, den Fall sofort und gründlich zu untersuchen.
Eilaktion des Observatoriums für Menschenrechtsbeobachtung
Das Observatorium für Menschenrechtsbeobachtung, die Internationale Menschenrechtsföderation FIDH (Federación Internacional de Derechos Humanos) und die Weltorganisation gegen Folter OMCT (Organización Mundial Contra la Tortura) haben eine Eilaktion gestartet.
Die Organisationen gehen davon aus, dass das Verschwinden von Sandra Cuellar im Zusammenhang mit ihrer Arbeit steht, auch wenn ein anderer krimineller Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. „Das Observatorium erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass viele Umweltaktivisten in Gebieten tätig sind, in denen unterschiedliche bewaffnete Gruppen agieren. Deshalb ist diese Arbeit sehr gefährlich, viele sind verfolgt und bedroht worden, weil sie die Menschenrechte verteidigen“, heißt es in der Eilaktion der Stelle für Menschenrechtsbeobachtung.
Vermisste setzte sich für Schutzgebiete ein
Die 26-Jährige arbeitet für den Erhalt von Wassereinzugs- und Feuchtgebieten und setzt sich auch für den Schutz indigener Territorien ein, die von forstwirtschaftlichen Plantagen bedroht sind. Zudem unterstützt sie indigene Gemeinden bei der Wahrnehmung ihrer Rechte. Nach Angaben von RECALCA habe Cuellar sich momentan vor allem gemeinsam mit Indigenen des Volkes der Yanacona für die Renaturierung des Flusses Caucayaco eingesetzt, der durch Industrieabfälle stark verunreinigt ist.
Die Polizei habe am 19. Februar lediglich Handy und Ausweis der Vermissten am Stadtrand von Cali (Departement Valle del Cauca), in der Nähe ihres Elternhauses gefunden. Dort hätte Cuellar einen Bus nehmen sollen, um danach zu unterrichten, seither gilt sie jedoch als vermisst, heißt es in den Aufrufen der Organisationen.
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