Tourismus erreicht Rekordzahlen

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Junge Touristen in Punta Cana, Dominikanische Republik. Über die Hälfte der zehn Millionen Touristen kamen 2023 aus den USA und Kanada. Foto: Armando Lobos/Flickr (CC BY-NC 2.0 Deed)

(Santo Domingo, 17. Januar 2024, prensa latina).- Fünf Tage vor Jahresende sorgte die Ankunft der zehnmillionsten Touristin am internationalen Flughafen von Punta Cana für Schlagzeilen in den wichtigsten nationalen Medien. Arianna aus Kalifornien in den Vereinigten Staaten zeigte sich sehr erstaunt, vom dominikanischen Tourismusminister David Collado empfangen zu werden, während Dutzende von Fotograf*innen dieses für das Land und die karibische Region einzigartige Ereignis festhielten.

Tourismus in vier Jahren um 36 Prozent gestiegen

Bevor die Regierungsbehörden die Flughäfen im April 2020 wegen der Covid-19-Pandemie schlossen, hatte das karibische Land Ende 2019 insgesamt 6.446.036 Urlauber*innen willkommen geheißen – das waren 1,87 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Die Zentralbank vermutete als Grund dafür, dass die Branche – wichtigster Wirtschaftsmotor des Landes – in 2018 unter den Auswirkungen einer negativen Presseberichterstattung gelitten habe, die ausgelöst worden war durch unerfreuliche Vorfälle im Zusammenhang mit Tourist*innen. Das hatte vermehrt zu Stornierungen von Flugbuchungen geführt.

Am 1. März 2020 bestätigte das Gesundheitsministerium den ersten Fall von Covid-19. Am 18. desselben Monats kündigte der damalige Präsident, Danilo Medina, Maßnahmen zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr an. Dies waren unter anderem die Verhängung des Ausnahmezustandes, die Aussetzung von Handelsaktivitäten und die Schließung der Grenzen.

Der dominikanische Luftraum blieb für etwas mehr als drei Monate geschlossen. Inmitten von ungünstigen Szenarien und entmutigenden Prognosen über die gesundheitliche Lage wurden die ersten Linienflüge am 1. Juli 2020 wieder aufgenommen – unter Einführung eines strengen medizinischen Protokolls an den Flughäfen.

Seitdem befindet sich das Land in der Phase der wirtschaftlichen Erholung. Es ist führend in der Region, was die Zahl der Ankünfte und die kontinuierliche Entwicklung des Tourismussektors angeht.

Nach Angaben der Zentralbank wurden im Jahr 2021 5.590.124 Urlauber*innen registriert und in 2022 insgesamt 7.942.709. Damit war der Grundstock gelegt, um im vergangenen Jahr das gesetzte Ziel von zehn Millionen überschreiten zu können.

Diese Zahlen bekräftigten die „gute Gesundheit“ der lokalen Wirtschaft, mit einem Wachstum von mehr als 36 Prozent in 2023 im Vergleich zu 2019, einem Jahr vor der Pandemie.

Für Tourismusminister David Collado war 2023 das bisher beste Jahr in der Geschichte der Tourismusbranche – dank den Strategien der Regierung und der Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors. Er informierte darüber, dass allein im letzten Dezember 857.570 Menschen die Dominikanische Republik als Reiseziel gewählt hätten.

Die beliebtesten Zielorte waren Punta Cana (42 Prozent), Santo Domingo (18 Prozent), Puerto Plata (zwölf Prozent) und La Romana (elf Prozent). Die wichtigsten Herkunftsländer der Urlauber*innen waren die Vereinigten Staaten mit 43 Prozent, Kanada mit 16 Prozent, Kolumbien mit sieben Prozent, Spanien mit fünf Prozent und Puerto Rico mit vier Prozent.

Welttourismusorganisation würdigt Wachstum der Branche

Die Welttourismusorganisation UNWTO (World Tourism Organization) hat im Januar dieses Jahres den Einfluss der Dominikanischen Republik auf den Tourismusmarkt der Karibik und von Mexiko gewürdigt, die 12,3 Prozent der Anreisen auf Luft- und Landwegen für sich verbuchen konnten.

Die Vizeministerin für Tourismus, Jacqueline Mora, sagte in diesem Zusammenhang, dass das Land mit 10.306.517 Besucher*innen in 2023 eine stabile Präsenz auf dem regionalen Tourismusmarkt beibehalten habe.

Mora sagte außerdem, dass Santo Domingo durch seine überdurchschnittliche Entwicklung hervorsteche, die höher sei als der weltweite Durchschnitt in einer Zeit, in der die Auswirkungen durch die Lockdowns in der Pandemie immer noch spürbar seien.

Sie erinnerte daran, dass das Wachstum der Dominikanischen Republik im Jahr 2019 mit 4,6 Prozent unter dem weltweiten Durchschnitt von 4,9 Prozent gelegen habe. 2023 habe das Land dann aber die letztgenannte Zahl (4,9 Prozent) erreicht, während der weltweite Durchschnitt bei 3,7 Prozent liege.

Die Touristenströme hatten einen erheblichen Einfluss auf die Aktivitäten der Hotels, die im Jahresdurchschnitt zu 73 Prozent ausgelastet waren.

Laut Collado bedeutete die Ankunft von etwas mehr als 10.300.000 Urlauber*innen einen deutlichen Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. So wurden im letzten Jahr mehr als 620.000 direkte Arbeitsplätzen geschaffen und rund elf Milliarden US-Dollar an Devisen eingenommen.

Prognosen für 2024

Die Behörden stimmen darin überein, dass die vom Tourismusministerium eingesetzten Strategien, die auf der soliden Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors basierten, einen wesentlichen Anteil an der Erreichung des Ziels gehabt hätten, welches seit mehr als einem Jahrzehnt angestrebt werde.

Für Héctor Porcella, den amtierenden Generaldirektor des Dominikanischen Instituts für Zivile Luftfahrt IDAC (Instituto Dominicano de Aviación Civil), hätten alle Bereiche, die die nationale Tourismusbranche bilden, den festen Willen gehabt, das Ziel unter der Führung der Regierung zu erreichen.

Ersten Prognosen zufolge hat die Dominikanische Republik auch zu Beginn des Jahres wieder viele Besucher*innen angezogen und sei demzufolge gut gestartet. Dem Branchenunternehmen ForwardKeys gemäß werden die Buchungen von Flugtickets für Reisen in das Land im Januar 2024 um 6,6 Prozent steigen. Zwar hat das Jahr gerade erst begonnen, aber nach den jüngsten Informationen nach zu urteilen scheint das Zugpferd nicht aufzuhalten sein.

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